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1. Die Neuzeit - S. 153

1892 - Gotha : Perthes
Programm des Kriegs: Italien frei bis zur Adria"; der Sieg bei Ma-genta [niadsch&tta] (westl. von Mailand) ffnete den Verbndeten die Thore von Mailand, der 2. Sieg bei Solferino (sdl. vom Gardasee) sicherte ihnen den Besitz der Lombardei. Noch war indes sterreichs Sache nicht ver-loten; nicht nur stand sein Heer unter dem Schutze des Festungsvierecks an dem Mincio und der Ctsch (vgl. S. 133. 5), sondern auch Preußen war bereit, am Rhein den Kampf gegen Frankreich aufzunehmen. Fr sterreich freilich war der Gedanke unertrglich, da Preußen mit den deutschen Vundestruppen siegreich in Frankreich eindringen und sich dadurch an die Spitze Deutschlands schwingen knne; lieber ertrug es einen Lnderverlust; so willigte Kaiser Franz Joseph in einer persnlichen Zusammenkunft mit Napoleon, der Preuens Einmischung gleichfalls frchtete, zu Villa franca (sdstl. vom Gardasee) in die Abtretung der Lombardei; die italienischen Staaten sollten mit Einschlu des sterreichischen Venetiens unter dem Vorsitze des Papsttums eine Bundesverfassung erhalten. Der Friede von Billafranca *) erregte die Entrstung der italienischen Nation; die Völker Mittelitaliens (Parma, Modena, Toscana, die Ro-magna) hatten bereits ihre Regierungen gestrzt; sie schlssen sich jetzt offen an Sardinien an und bersandten Viktor Emanuel ihre Huldigung. Dieser Volksbewegung wagte Napoleon, der selbst auf Grund des allgemeinen Stimmrechts in Frankreich regierte, nicht entgegenzutreten; aber er benutzte die Vereinigung Mlttelitaliens mit Sardinien, um den ursprnglichen Preis seiner Hilfeleistung zu erlangen; ja auer Savoyen verleibte er jetzt Nizza dem franzsischen Reiche ein (Mrz 1860). Da Napoleon vor dem Kriege ffentlich Frankreichs hohe Uneigenntzigst verkndet hatte, so war ein allge-meines Mitrauen in seine Politik bei den Gromchten die natrliche Folge; Deutschland sah sich noch besonders bedroht, da in der amtlichen Erklrung auf die natrlichen Grenzen hingewiesen war, die Frankreich durch jene Erwerbungen wiedergewonnen habe; die Eroberung des linken Rheinufers schien damit bereits in Aussicht gestellt. In Italien drngte die nationale Bewegung indes immer mehr zum Einheitsstaat; im Mai 1860 fuhr Garibaldi, von Cavour insgeheim untersttzt, mit einer Schar Freiwilliger von Genua aus nach Sicilien; hier wie auf dem Festlande brach die bourbonische Regierung zusammen. Unter allgemeinem Jubel zog Garibaldi (Sept.) in Neapel ein. Im Rausche des bermuts verkndete er auch die Absicht, Rom zu erobern, wo franzsische Besatzung lag. Unmglich aber durfte Cavour einen Zusammensto mit Frank-reich zulassen; er fiel Garibaldi in den Arm und vollendete mit sardinischen Truppen die Unterwerfung Unteritaliens. Eine Volksabstimmung in Sicilien und auf dem Festlande (Oktob.) sprach sich fr die Herrschaft Viktor Emauuels aus, dem nun auer Rom (d. h. dem ducatus Romanus) und Venetien die ganze Halbinsel gehorchte. Im Febr. 1861 trat das erste italienische Par-lament in Turin zusammen und genehmigte (im Mrz) die Errichtung des erblichen Knigreichs Italien. In seinem Ansehn wesentlich geschwcht, ging Napoleon aus dem italie-nischen Kriege hervor; denn aus Furcht vor dem preuischen Kriege hatte er 1) endgltig besttigt am 10. Nov. 1859 in Zrich.
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