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1. Die Neuzeit - S. 154

1892 - Gotha : Perthes
154 den italienischen beendet, ohne das offen verkndete Programm durchzufhren; das Vertrauen der Gromchte und der italienischen Nation hatte er durch die Landerwerbung eingebt; der franzsischen Hegemonie der die romanischen Staaten stellte sich der italienische Einheitsstaat entgegen; den inneren Wider-spruch der kaiserlichen Politik offenbarte die rmische Frage; denn im Mai 1861 bezeichnete das italienische Parlament Rom als die knftige Hauptstadt Italiens; Napoleon aber konnte weder das allgemeine Stimmrecht, aus dem seine eigene Stellung ruhte, verleugnen noch das Papsttum preisgeben, dem er sich im Innern verkauft hatte. So in Europa auf allen Seiten beschrnkt und behindert, richtete Na-poleon den Blick in die Ferne; im Namen der Religion, der Civilisation und der Volksbeglckung unternahm er den Zug nach Mejiko. c) Der mejikanische Krieg (18621867). Finanzielle Nte veranlagten 1861 den Prsidenten der Republik Mejiko, Juarez [chuare'bs], vertragsmige Zahlungen an europische Glubiger fr 2 Jahre aufzuheben; darauf verbanden sich Spanien, England und Frankreich, noch durch andere Rechtsverletzungen gegen Angehrige gereizt, zu einem gemeinsamen Zuge gegen Mejiko, um Genugthuung zu fordern. Napoleon aber verfolgte dabei noch das .besondere Ziel, durch Begrndung einer Monarchie in Mejiko den romanischen Stamm in Amerika zu krftigen und hier eine franzsische Schutzherrschaft zu errichten. Kaum enthllten sich diese Absichten Napoleons, so zogen Spanien und England ihre Schiffe zurck; Napoleon begann nun allein den Krieg in Mejiko (1863), dessen Gelingen freilich nur mglich war, wenn der aus-gebrochene Brgerkrieg der Vereinigten Staaten (18611865) andauerte *). Die Franzosen drangen siegreich in Mejiko vor; eine Notabelnversamm-lung, die berufen ward, beschlo die Umwandlung der Republik in eine Erb-Monarchie; Erzherzog Maximilian von Ost erreich, Bruder des Kaisers, nahm die angebotene Kaiserkrone an und hielt (Juni) 1864 seinen Einzug in die Hauptstadt Mejiko. Indes, zur vollen Unterwerfung des Landes reichten die militrischen Krfte nicht aus; der Krieg, der sich von Jahr zu Jahr ohne greifbaren Nutzen hinzog, fing an in Frankreich als ein kostspieliges Abenteuer zu gelten; vollends als die Union (die Nordstaaten) durch Gene-ral Grant [grnt] 1865 das volle bergewicht der den Sden erhielt und nicht nur die Anerkennung des mejikanischen Kaisertums verweigerte, son-dern gem der Monroedoktrin (vgl. S. 127) in die mejikanischen Hndel ein-zugreifen drohte, ward der Abzug des franzsischen Heeres zur Not-wendigkeit; er ward Anf. 1867 vollzogen; der zurckbleibende Kaiser Maxi-milian wurde von den Republikanern gefangen genommen und erschossen. Das Milingen des mejikanischen Krieges ward fr Napoleon verhng-nisvoll; sein Ansehn war erschttert, vor allem sein Heer gerade in dem Augen-blicke in Zerrttung, wo die deutsche Frage ihrer Lsung entgegenging; er war unfhig. 1866 die Stelle eines Schiedsrichters in den deutschen Angelegenheiten zu bernehmen; er sah einen mchtigen deutschen Staat entstehen und drohend 1) Nach der Wahl des Prsidenten Lincoln [tingtcn] 1861 suchte sich der den {die Sllavenstaaten) vom Norben loszulsen; 1863 versgte Lincoln die Befreiung smtlicher -Sklaven in den Sdstaaten.
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