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1. Die Neuzeit - S. 187

1892 - Gotha : Perthes
In allen deutschen Kolonialgebieten bt jetzt das Reich die Hoheitsrechte aus und hat hier Reichskommissare, fr das Kamerungebiet und fr Ostafrika Gouverneure bestellt. 2. Die Grndung des Dreibundes. A. Aas Areikaiserndnis. Die groen kriegerischen Erfolge Preuens und Deutschlands (18661871) waren erleichtert worden durch die Spannung, die seit dem Krimkriege zwischen Rußland und sterreich herrschte, und durch die neutrale und wohlwollende Haltung des Kaisers Alexander Ii. gegen Preußen. Das freundschaftliche Verhltnis zu Rußland ward dann auch nach 1871 von Kaiser Wilhelm aufrichtig gepflegt, ja es gelang, der deutschen Regierung, nachdem sie sich selbst mit Osterreich x) vershnt hatte, sterreich auch mit Rußland wieder zu vereinigen, und im Sept. 1872 trafen die beiden Kaiser Alexander Ii. und Franz Joseph in Berlin mit Kaiser Wilhelm zusammen (das sog. Dreikaiserbndnis). Die Friedenspolitik, die sich das deutsche Reich zur Aufgabe gemacht hatte, schien durch die Vereinigung der 3 Ostmchte gesichert zu sein. Infolge des russisch-trkischen Krieges wurde freilich jener Bund bald genug wieder aufgehoben. B. |>te Lsung des deutsch-russischen Krenndschaftsverhttnisses. In den sechziger Jahren hatte sich in Rußland eine Partei gebildet, welche die Pflege des Altrussentums und die Vereinigung aller orthodoxen (griech.-kathol.) Slaven unter russischer Fhrung auf ihre Fahne schrieb. Dieser chauvinistische Geist wurde durch die stolze Erhebung Deutschlands aus seiner frheren Abhngigkeit vom Ausland (insbes. auch von Rußland) gereizt und forderte eine Genugtuung; er brachte von neuem die orientalische Frage in Gang; man wollte diesmal den Krieg nicht sowohl zur Befreiung der Christen als vielmehr der s lavischen Brder auf der Balkanhalbinsel führen. Kaiser Alexander gab dieser Bewegung nach. Zahlreiche Aufstnde, von den Panslavisten genhrt, entstanden auf der Balkanhalbinsel in den siebenziger Jahren; die Bedrckungen der Christen durch die Trken gaben den Bevlkerungen fort und fort Anla zur Erhebung; als die Vorstellungen der europischen Mchte, die auf Grund des Pariser Friedens (1856) die Verbesserung der Lage der Christen von der Pforte verlangten, nicht zum Ziele fhrten, begann Rußland 1877 selbstndig den Krieg; es berschritt den Pruth und drang in Rumnien ein; dies schlo sich den Russen an und erklrte seine volle Unabhngigkeit von der Trkei; darauf ward die Donau und der Balkan berschritten. Nach mancherlei Wechselfllen rckten die Russen Auf. 1878 in das Maritzathal ein und zogen der Adrianopel bis vor die Mauern von Konstantinopel. Der Friede 1) sterreich, das 1867 den Namen dersterreichisch-ungarischen Monarchie an-nahm, zerfllt seitdem in 2 Hlften, eine sterreichische (cisleithanische) und eine unga-rische (transleithanische); sie werden durch die Person drs Herrschers und gemein--same Reichsministerien fr Auswrtiges, fr Krieg und fr Finanzen zusammen--gehalten. Die Gesetzgebung fr diese gemeinsamen Angelegenheiten wirv von Dele-gationen der Volksvertretungen beider Reichshlsten abwechselnd in Wien und in Budapest [=pcscht] gebt. Die fterreich, (cisleith.) Volksvertretung heit Reichsrat; neben ihm bestehn in den einzelnen Landschaften besondere Vertretungen (die Landtage).
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