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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 4

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
4 Erster Abschnitt. Geschichte des Ordenslandes Preußen bis zur Vereinigung Ostpreußens k. n. Die Eroberung Preußens durch den Deutschen Ritterorden mo-irn 1230 — 83 und die Zeit bis 1309. 1. Gründung und Verfassung des Teutschen Ordens. Ein deutscher Hospitalorden war im dritten Kreuzzuge/) im Jahre ii9o 1190, bei Gelegenheit der Belagerung von Accon, durch die vereinigten Kreuzheere zur Pflege der deutschen Kranken imd Verwundeten gestiftet worden. Den «Stamm desselben bildeten die Brüder des früheren Marienhospitals zu Jerusalem, welche nach der Eroberung der Stadt durch Salaheddin 1187 von dort vertrieben waren. Später über-nahmen die Ordensmitglieder auch die Verpflichtung des Kampfes gegen die Heiden und hießen seitdem Ritter vom Orden des Hauses unserer lieben Frauen der Deutschen zu Jerusalem oder kurz der Deutsche Ritterorden. Seine Mitglieder zerfielen in drei Klassen: Ritter, Priester, dienende Brüder. Sie waren als Mönche zu den Gelübden der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams gegen die Vorgesetzten verpflichtet. An der Spitze des Ordens stand der Meister, später Hochmeister genannt. Er wurde durch das Ordenskapitel, die Versammlung sämtlicher Würdenträger oder Gebietiger des Ordens, auf Lebenszeit gewählt. Ihm zunächst standen die 5 sogenannten obersten Gebietiger des Ordens: der Großkomtur, der oberste Marschall, der oberste Spittler, der oberste Trappier, der Treßler; dazu kamen später die Landmeister von Preußen, von Deutschland u. s. w. Kleineren Gebieten standen Komture, Vögte und Pfleger vor. Alle Beamte ernannte der Hochmeister. Das gesamte Leben der Ritter, ihre Rechte und Pflichten, ordnete das Ordensstatut. Ihre Kleidung war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Die Lebensweise der Ritter war einfach, ja rauh, ihre Zeit zwischen Waffenübungen, Krankenpflege und Werken der Andacht geteilt; nur im Kriege war ihnen ein freieres Leben gestattet. — Schnell wuchs der Orden an Zahl seiner Mitglieder, an Besitz, Ansehn und Macht. Zur Zeit Konrads von Masowien war Hermann von Salza, der Freund und Vertraute des Kaisers Friedrich El*), Hochmeister. Er nahm das Anerbieten Konrads an, und Kaiser und Papst schenkten dem Orden zum Kulmerlande noch das Land der heidnischen Preußen, soweit er es erobern würde. 2. Die ersten Eroberungen. Infolge dieser Vereinbarungen sandte Hermann von Salza den Ordensbruder Hermann Balke an der Spitze einiger Ordens- 1) Der dritte Kreuzzug 1189—92. 2) Friedrich Ii. 1215 — 50.
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