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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 56

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
26 Fünfter Abschnitt. Preußen bis zum Tode Friedrichs des Großen 1701 — 1786. eine so starke Vergrößerung der österreichischen Macht in Süddeutschland nicht dulden durfte, veranlaßte den Erben des kinderlosen Kurfürsten, den Pfalzgrafen Karl von Zweibrücken, Einspruch gegen diese Abmachungen zu erheben, und rückte selbst in Böhmen ein. Die Österreicher räumten Bayern, doch kam es zwischen ihnen und den Preußen zu keinem ernstlichen Zusammenstoß. Da Maria Theresia selbst nicht die Politik ihres Sohnes billigte, verzichtete Joseph Ii. im Frieden Zu Teschen (1779) gegen Abtretung des Jnnviertels auf die Erwerbung Bayerns. Als Joseph nach den: Tode Karl Theodors noch einmal auf seine bayrischen Pläne zurückkam, benutzte Friedrich die allgemeine Aufregung der deutschen Fürsten, um Österreich für immer die Möglichkeit solcher Erwerbungen abzuschneiden, und gewann viele deutsche Fürsten, weltliche und geistliche, zu dem sogenannten deutschen 178» Fürstenbunde, 1785. Da er aber bald darauf starb (17. August 17. «us. 1786), so blieb diese Politik, durch welcke er sich als den Schutzherrn 1786 der deutschen Fürsten hingestellt hatte, ohne nachhaltige Folgen. 6. Innere Verhältnisse. Friedrich der Große hat Preußen aus der wenig geachteten Stellung, welche es unter den beiden ersten Königen eingenommen hatte, zu der Bedeutung einer europäischen Großmacht' erhoben. Daß er das konnte, verdankte er neben seinem eigenen Geiste der sparsamen und tüchtigen Verwaltung seines Vaters, der ihm einen Schatz und ein sehr bedeutendes und trefflich geschultes Heer hatte hinterlassen können. Die Vermehrung und Verbesserung dieses Heeres war des Königs erste Sorge auch in den Friedensjahren. Die jährlichen Truppenbesichtigungen und Manöver, die er abhielt, waren in ganz Europa berühmt und wurden häufig von fremdländischen Offizieren besucht. Bei Friedrichs Tode zählte die preußische Armee fast 200000 Mann. Die Unterhaltung dieses großen Heeres verschlang einen großen Teil der Staatseinnahmen. Trotzdem war es bei der vorzüglichen Finanzverwaltung noch möglich, jährlich mehrere Millionen in den Staatsschatz abzuführen. Die Ertragsfähigkeit des Landes suchte Friedrich Ii. durch Urbarmachung wüster Strecken, Einführung neuer Kulturen (Kartoffeln) und Verbesserung der Lage des Bauernstandes zu erhöhen. Durch Eindeichung und Entwässerung des Oderbruches und des Warte- und Netzebruches wurden große Strecken des fruchtbarsten Ackers gewonnen. Ebenso eifrig richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbsthätigkeit und des Handels. Da er aber von der damals herrschenden Ansicht ausging, daß das, was im Lande verbraucht würde, auch tut Lande gewonnen und verfertigt werden müsse, so wurde die Einfuhr fremder Gewerbserzeuguiffe nach Möglichkeit erschwert, die Ausfuhr vieler Rohstoffe ganz verboten. Das schlesische Linnen und das märkische Tuch wurden in Menge ausgeführt. Irr Berlin "wurde eine Porzellanfabrik errichtet. Auch den Seidenbau und die Seiden-
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