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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 80

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
80 Achter Abschnitt. Von der Herstellung Preußens bis zum Regierungsantritt König Wilhelms I. welche Schleswig der dänischen Monarchie als Provinz einverleibt wurde. Gegen diese offenbare Verletzung ihrer alten Rechte erhoben sich die - Schleswig - Holstein er und riefen Preußen und den Deutschen Bund um Hilfe an, da Holstein ein deutsches Bundesland war. Preußische und andere deutsche Truppen schlugen die Dänen bei Schleswig und rückten siegreich in Jütland vor, bis sich die Großmächte zu Gunsten Dänemarks in den Streit mischten, so daß Preußen sich gezwungen sah, einen Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmö abzuschließen. Diesen benutzten die Dänen den Winter über zu weiteren Rüstungen und begannen im folgenden Frühjahr den Kampf von neuem. Wieder wurde der Krieg mit gutem Erfolge von den Deutschen geführt: die dänische Flotte erlitt durch Strandbatterieen bei Eckernförde bedeutenden Schaden; dann erstürmten die deutschen Truppen die Düppeler Schanzen; die schleswig-holsteinische Armee siegte bei Kolding^) und belagerte Friderieia, erlitt aber bei einem Ailssalle der Dänen eine empfindliche Niederlage. Als die europäischen Mächte sich jetzt abermals für Dänemark drohend ins Mittel legten, auch Österreich sich offen zurückzog, gab Preußen die Sache der Herzogtümer auf. Die Schleswig -Holsteiuer setzten zwar den Kampf auf eigene Hand fort, als sie aber bei Jdstedt^) irrt Juli 1850 geschlagen und mit Hilfe Österreichs entwaffnet waren, mußten sie sich Dänemark unterwerfen. Eine Konferenz der Großmächte zu London 1852 traf die Bestimmung, daß die Herzogtümer untrennbar mit der dänischen Monarchie verbunden bleiben, ihr jedoch nicht als Provinzen einverleibt werden sollten. Einige Hoffnung, daß in Zukunft eine so kleine Macht wie Dänemark nicht wieder Deutschland ungestraft würde Widerstand leisten dürfen, gab die bald darnach von Friedrich Wilhelm Iv. unternommene Gründung einer preußischen Kriegsflotte und die Einrichtung des Jadebusens zu einem preußischen Kriegshafen. Schon 1849 hatte Preußen auch in Süddeutschland festen Fuß 'gefaßt durch die Erwerbung der beiden Herzogtümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, deren mit dem Königshause verwandte Fürsten für sich und ihre Erben aus die Lande verzichtet und sie an die Krone Preußen abgetreten hatten. Friedrich Wilhelm Iy. war ein hochgebildeter Fürst, ein Freund von Kunst und Wissenschaft. Er war vorzugsweise für die ältere deutsche -Geschichte und Kunst begeistert, und alle auf die Erforschung derselben, wie auf die Erhaltung der Kunstdenkmäler gerichteten Bestrebungen fanden bei ihm freudige Unterstützung. Er hat den Grundstein zum Ausbau des Kölner Domes gelegt und die Herstellung des Ordensschlosses zu Marienburg in seiner ursprünglichen Herrlichkeit beginnen lassen. 1) Kolding liegt südwestlich von Fridericia. 2) Jdstedt liegt in der Nähe von Schleswig.
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