Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 85

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
I. Preußen bis zum deutsch - französischen Kriege. 85 geschlagen und über die Elbe gedrängt. Glänzendere Erfolge hatte das dritte Corps der kronprinzlichen Armee unter General v. Steinmetz. Dieser schlug die Österreicher in zwei glänzenden Treffen bei Nachod und bei Skalitzi) und rückte gleichfalls bis zur Elbe vor. — Nachdem so die drei preußischen Armeeen sich einander aus engem Raume genähert hatten, verließ der König, begleitet von Bismarck, dem Kriegsminister v. Roon und dem Ches des Generalstabes v. Moltke, Berlin, um selbst den Oberbefehl über die gesamte Streitmacht zu übernehmen. Benedek hatte mit 220000 Mann bei Königgrätz?) eine feste Stellung eingenommen, um hier den Feind zu erwarten. Im preußischen Hauptquartier hatte man für den 3. Juli noch auf Ruhe gerechnet und für diesen Tag nur Rekognoscierungen anbefohlen. Prinz Friedrich Karl aber, der am Abend des 2. die gesamte feindliche Macht vor sich fand, beschloß sie sofort anzugreifen, forderte den Kronprinzen zur Mitwirkung auf und meldete dem Könige seine Maßregeln. Der König ordnete noch in der Nacht das Vorgehen der ganzen preußischen Truppenmacht an. Die feste Stellung der Österreicher, die Vortrefflichkeit und die geschickte Aufstellung ihrer Artillerie erschwerten die Angriffe des Prinzen ungemein. Auch das Eingreifen der Elbarmee iit die Schlacht brachte keine Entscheidung. Erst als der Kronprinz in den ersten Nachmittagsstunden herankam und den rechten Flügel der Österreicher zum Waukeu brachte, neigte sich der Sieg auf die Seite der Preußen. Die Eroberung des Dorfes Chlum entschied endlich die 3. zuii Schlacht. Um 4 Uhr begann der Rückzug der Österreicher. Verfolgt von der Reiterei unter der persönlichen Führung König Wilhelms, lösten sich ihre Scharen alsbald in wilder Flucht auf. Die Österreicher hatteu 18000 Tote und Verwundete und verloren 20000 Gefangene und 170 Kanonen. Der preußische Verlust betrug im ganzen noch nicht 9000 Mann. Die preußischen Truppen waren zu ermüdet, imt die Verfolgung noch weiter fortsetzen zu können, so daß es Benedek schließlich doch noch möglich wurde, die geschlagene Armee unter den Mauern von Olmütz wieder zu sammeln. Da ihm aber die Besetzung Brünns durch den Prinzen Friedrich Karl die Gesahr brachte, von Wien abgeschnitten zu werden, so sandte er nur einen Teil seiner Truppen auf der Eisenbahn dorthin, mit der Hauptmasse derselben überschritt er die kleinen Karpaten und zog nach Preßburg hinab. Die Preußen rückten bis wenige Meilen vor Wien. Indessen hatten die Österreicher glücklich gegen die Italiener gekämpft. Dennoch trat Kaiser Franz Joseph, in der Hoffnung, Italien von Preußen zu trennen und zugleich an Frankreich einen Bundesgenossen gegen Preußen zu gewinnen, seinen letzten italienischen Besitz Venetien 1) Skalitz liegt an der untern Anpa, Nachod nordöstlich davon. 2) Königgrätz an der obern Elbe.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer