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1. Heft 1 - S. 37

1893 - Merseburg : Stollberg
— 37 18. per Aeuischen Lderein. Am 9. Juli 1872 hatte sich Kaiser Wilhelm mit feiner Gemahlin und dem Kronprinzen nach dem Städtchen Nassau begeben, um der Enthüllung des Denkmals beizuwohnen, das das deutsche Volk in der Nähe des Städtchens einem seiner größten Männer, dem Reichsfreiherrn „von und zum Stein" fetzte. Und wahrlich der Mann, der die ganze Kraft feines Strebens für Deutschlands Wohl und Emporkommen eingesetzt hatte, war es wohl wert, daß der kaiserliche Held, der die alten Westmarken wiedergewonnen und das deutsche Reich neu aufgerichtet hatte, bei der Enthüllung des Denkmals zugegen war. Unvergessen war auf dem Kaiferthrone, was Stein dem Vaterlande gewesen, unvergessen auch bleibt es in dem Herzen des Volkes. Der Mann, „der nur Gottesfurcht, aber keine Menfchenfurcht kannte, der für die ewigen Güter des Lebens, Religion, Zucht, Sitte und Freiheit das starke Wort geführt, der gegen jede Schlechtigkeit und Selbstsucht, gegen Feigheit und Gemeinheit die schärfsten Waffen des Spottes und der Verachtung bereit hatte," der Mann war und bleibt: des Guten Grundstein, des Bösen Eckstein, der Deutschen Edelstein?) Wachsen und Werden. Über dem Städtchen Nassau an der Lahn liegt die verfallene Stammburg seiner Väter. In weit vergangene Zeiten, bis ins siebente Jahrhundert konnte er seinen Stamm verfolgen. Unten im Städtchen stand ein stattliches Schloß; hier wurde am 27. Oktober 1759 Heinrich Friedrich Carl geboren, „der Letzte seines Stammes und zugleich der Größte seines Geschlechts". Vom Vater, der Geheimrat beim Kurfürsten von Mainz war, erbte der kleine Carl deutsche Ehrlichkeit und Biederkeit, Geradheit und Offenheit und den unbeugsamen, unbestechlichen Rechtssinn, den er sich bis zu feinem Tode bewahrte. Seine Mutter aber, eine Frau von klarem Geiste, mit kräftigem Willen begabt, nahm den ungestümen Knaben in eine segensreiche Zucht. 2) Vorstehende Bezeichnung ging von Professor Süvern aus aus Grund folgenden Gedichtes, das am 27. Oktober 1808 in der Königsberger Zeitung erschien: An den, dem es gilt. Fest, Edler, steh! ein Fels, an dem in grausen Wettern Des Sturmes Grimm verlobt, der Wogen Drang sich bricht. Empörtes Element, Umschlag ihn rings; zerschmettern, Verrücken mag es ihn, den Ur-Granit-Stein nicht! Bleib' unser Hort! Geführt von Dir, mit Dir verbündet, Hofft noch der Biedermann, hegt unverzagten Mut! Und unerschüttert steht, unwandelbar gegründet Der Bau, der fest auf Dir, dem starken Grundstein, ruht! Wer Dich besitzt, ist reich, ist sicher in Gefahren; Ein Schatz von Kraft und Geist, vereint in Dir, ist sein. O, mög' er sorgsam Dich dem Volk zum Heil bewahren, Dich, seines Diadems kostbarsten Edelstein!
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