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1. Heft 1 - S. 95

1893 - Merseburg : Stollberg
— 95 — zeichnet das Kirchenbuch 138 Tote. Weit hinaus in das Jahr 1814 wütete die Krankheit — eine schmerzliche Erinnerung an die schlimmen Oktobertage des Jahres 1813! 41. Blücher, Napoleons unermüdlichster Gegner. Als die Fürsten am 19. Oktober mittags ihren Siegeseinzug in Leipzig hklten und auf dem Marktplatze angekommen waren, grüßten sie mit herzlichem Danke alle, die mitgewirkt zum siegreiche» Ausgange des Heldenkampfes, keinen aber mehr und herzlicher, als den schneidigen Führer des schlesischen Heeres. Der Kaiser Alexander umarmte Blücher und bezeichnete ihn als den Befreier von Deutschland; sein König aber ernannte ihn zum Feldmarschall und zeichnete die Ernennungsurkunde vom 16. Oktober, dem Tage der Schlacht bei Möckern. Und in der That — was wäre ohne Möckern die Leipziger Schlacht gewesen? — ja, was wären die Befreiungskriege geworden ohne die nie ermüdende Heldengestalt Blüchers? Wider Willen Preufe. In der Nähe von Golenbeck plänkelten am 29. August 1760 die Belling'schen Husaren Friedrichs des Großen mit dem Vortrab eines schwedischen Husarenregimentes. Manchen Tag schon waren sie hart an einander geraten, manche Stunde hatten sie miteinander in Einzelkämpfen sich erprobt. Schon lange war den alten Husaren Bellings ein junger schwedischer Junker ein Dorn im Auge gewesen, der, immer in der vordersten Reihe, Zunge und Schwert gleich gut zu gebrauchen verstand. Bei nächster Gelegenheit, so schwur der urkräftige Laudeck feinen Kameraden, fange ich ihn ein. Und richtig, — am genannten Augusttage ist der schwedische Junker wieder vorn; da wird sein Pferd verwundet, — mutig setzt er sich zu Fuße zur Wehr. Da plötzlich packt ihn der mächtige Arm des alten Husaren, hebt ihn auf sein Pferd und bringt ihn fernem Obristen zu. Der Obrist Belling freute sich des kriegsgefangenen Junkers, um so mehr, als er erfuhr, daß er in ihm einen Verwandten grüßen konnte, den 18 jährigen Gebhard Leberecht von Blücher. Der Obrist nahm ihn mit in sein Quartier, und nun mußte der Junker erzählen von vergangenen Tagen, von seinen Eltern, von dem Verlaufe seiner Jugend. Mein Vater, begann er, war Rittmeister im Hessen-Kasselschen Dienste und lebte nach seinem Abgange in Rostock, wo ich als siebenter Sohn am 16. Dezember 1742 das Licht der Welt erblickte. Pension und Vermögen waren gering, und über Überfluß an leiblichen Genüssen hatte ich nie zu klagen. Aber ich war kräftig und gesund, und der Vater förderte, wie er konnte, Übungen des Leibes. Ein gesunder Körper sei das erste Erfordernis,
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