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1. Heft 1 - S. 97

1893 - Merseburg : Stollberg
— 97 — Anstellung ein. Friedrich der Große bezeigte ihm zwar seine Gewogenheit, indem er ihm zur Verbesserung seiner Güter eine Summe von 30000 Mk. gegen 1 % Zinsen lieh, aber die Gesuche um Wiederanstellung schlug er ab. Erst nach dem Tode des Königs wurde Blücher wieder als Major angestellt (1787). Als Obrist zog er mit seinen Husaren dann gegen Frankreich an den Rhein, wehmütigen Herzens zwar, denn seine Gattin war ihm 1791 gestorben, aber auch freudig gehoben, da er seinen ältesten Sohn als Cornet mitnehmen durfte. Als Kommandeur der Vorhut oder der Nachhut war er mit seinen „roten" Husaren der Schrecken seiner Feinde. Seiner Kühnheit und seinem Geschick gelang mancher Handstreich und bald galt er für einen der kriegstüchtigsten Offiziere. Sein Ehrentag war der 28. Mai 1794, wo er bei Kirweiler mit seinem Vorpostenkorps den 6000 Mann starken Heeresteil des Generals Desaix schlug. Wenn einer, so durfte Blücher stolz sein auf seine Husaren; sie hatten in dem Feldzuge 11 Kanonen, 5 Fahnen erobert und 1 General, 137 Offiziere und 3327 Mann zu Gefangenen gemacht, ohne selbst nur einen Offizier als Gefangenen zu verlieren. Sein König ernannte ihn zum Generalmajor und fchenkte ihm liegende Güter. Blücher überzeichnete in seinem „Campagne-Journal" die Thaten seiner Truppen auf, mehr als bescheiden von sich selber redend, obschon die Mitwelt ihn als kühnen Reiterführer neben Ziethen stellte. Ungebrochen — im gebrochenen Vaterlande! Nach dem Frieden stand Blücher auf der Wacht an der Grenze zu Emden und Münster. Schon 1801 war er Generallieutnant. Zum zweiten Male verheiratet, machte er sein Hans zum Sammelplatz der Offiziere und sorgte väterlich milde für das Wohl seiner Soldaten. Den Unteroffizieren seines Husarenregiments nahm er den Stock, damit sie sich das Schlagen abgewöhnen sollten. Als 1805 Preußen rüstete, schlug sein Herz begeistert dem nahen Kampfe entgegen. Bei einer Zusammenkunft in Erfurt gab er sich mit dem Prinzen Louis Ferdinand und dem General Rüche! feierlich das Wort, bestimmt das Leben einzusetzen und einen unglücklichen Ausgang nicht Zu überleben. Er hatte Unglück wie alle beim Reiterangriff auf Hasseuhauseu, aber er rettete die preußische Waffenehre wie wenige auf dem Zuge nach Lübeck, beim Verzweiflungskampfe in der alten Hansastadt. Als er aus seiner Gefangenschaft in Hamburg entlassen war, feierten ihn Städte und Dörfer auf seinem Heimzuge, so daß die Franzosen ihm verboten, über Berlin zu gehen. Aber der Kaiser Napoleon gebot ihn zu sich; eine ganze Stunde uiiterredete er sich mit Blücher in seinem Hauptquartier zu Finkenstein. Er mochte glauben, Eindruck gemacht zu haben aus Blücher; der aber urteilte im engeren Kreise: „Der Fuchs fängt mich nicht"! Und nun kam für Blücher, wie für die Edelsten im Volke, jene Wartezeit unter dem Druck der Fremdherrschaft. Klar wie einer erkannte er, daß nur ein Volksheer helfen könne aus dem allgemeinen Unglück. Niemand muß befreit fein, schrieb er schon 1807 an Gneisenau, es sei denn, daß körperliche Gebrechen ihn am Dienen hindern. Schon 1808 wollte er losschlagen, drängte auch den König zum befreienden Wort, und als der Naumann, Skizzen und Bilder. n
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