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1. Die neuere Zeit - S. 56

1882 - Leipzig : Krüger
— 56 mit einem Verwandten, dem jungen Lord Darnley. Bald aber gewann ihre Gunst ihr Geheimschreiber, der Italiener Rizio. Ihm schrieb man die Bedrückung der Reformierten und die entschiedenen Maßregeln zu Gunsten der katholischen Kirche, welche Maria ergriff, zu. Darnley, der nicht allein König heißen, sondern es sein wollte, haßte ihn, weil er den Widerstand seiner Gemahlin gegen die Übertragung der Regierungsgewalt auf jenen zurückführte, und verband sich mit der reformierten Partei. Rizio wurde vor den Augen der Königin ermordet. Aber Darnley erreichte auch dadurch nicht die Machtstellung, die er wünschte. Vielmehr wendete sich seine Gemahlin immer mehr von ihm ab und begünstigte nunmehr offen einen andern schottischen Großen, Both well, einen stattlichen jugendkräftigen Mann voll kühnen Mutes, der sich in tausendfältigen Abenteuern bewährt hatte. Dieser tötete den König, und Maria gab, da sie den kranken Darnley veranlaßt hatte, in ein einsames Haus nach Edinburg überzusiedeln, angeblich um ihn bester pflegen zu können, dem Verdachte Nahrung, daß sie an der Mordthat nicht unbeteiligt gewesen sei.*) Der Mörder blieb nicht nur straflos, sondern die Königin reichte ihm sogar ihre Hand, trotzdem sie von ihren eigenen Anhängern beschworen wurde, den Schimpf, den sie dadurch sich selbst zuziehen würde, zu bedenken. Es erhob sich nun ein Aufruhr in Schottland, durch den Bothwell aus dem Reiche vertrieben **) und Maria in die Hand ihrer erbittertsten Gegner gegeben wurde. Zwar gelang es ihr, aus ihrem Gefängnis, dem inmitten eines Binnensees erbauten Schlosse Lochlev in, keck und verwegen wie sie allezeit war, mit Hilfe eines neuen Günstlings zu entkommen. Aber die Schotten zwangen sie, das Reich zu verlassen; sie begab sich nach England, nicht trostlos, um eine Zuflucht zu finden, sondern racheglühend, um Mannschaften zu werben und Hilfe zu gewinnen. So sehr nun auch Elisabeth aus monarchischem Impression irresistible, was polite, affable, insinuating, sprightly, and capable of speaking and writing with equal ease and dignity; sudden, however, and violent in all her attachments, because her heart was warm and unsuspicious; impatient of contradiction, because she had been accustomed from her infancy to be treated as a queen; no stranger, on some occasions, to dissimulation . . . The vivacity of her spirit, not sufficiently tempered with sound judgment and the warmth of her heart, which was not at all times under the restraint of discretion, betrayed her both into errors and crimes. To say that she was most unfortunate will not account for that long and almost uninterrupted succession of calamities, which befell her; we must likewise add, that she was osten imprudent. „No man,“ says Brantome, „ever beheld her person without admiration and love or will read her history with-out sorrow.“ *) Es kann weder ihre Mitschuld noch ihre Unschuld mit Sicherheit behauptet werden. Vgl. Ranke: Engl. Gesch. I S. 267. **) Er hat dann als Seeräuber in den nordischen Meeren ein kümmerliches Leben gefristet.
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