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1899 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Cyranka, Lorenz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Geschlecht (WdK): koedukativ
§12. Friedrich Wilhelm Iv.
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§ 12. Friedrich Wilhelm Iv., J840 bis \86i(.
Friedrich Wilhelm Iv. war der älteste Sohn Friedrich Wilhelms Iii.
und seiner Gemahlin Luise. Als Knabe mußte er vor Napoleon fliehen und
verlor, noch nicht 15 Jahre alt, seine geliebte Mutter. Im Jahre 1815 be-
gleitete er seinen Vater in den Befreiungskrieg.
Der Kronprinz tljnt seine Schuldigkeit. In der Schlacht bei Großgörschen
leitete der Kronprinz Friedrich Wilhelm einen Angriff gegen die Franzosen. Die
Kugeln schlugen neben ihm ein. Sein Begleiter mahnte ihn zur Vorsicht. Der
Kronprinz erwiderte aber: „Wenn Ihr Euch fürchtet, so sprengt zurück."
Darauf ritt ein General zum Könige und meldete: „Der Kronprinz wagt zu
viel. Ich bitte Eure Majestät um Befehle." Der König antwortete aber:
„Mein Sohn thut weiter nichts als
seine Schuldigkeit."
Im Jahre 1840 folgte Friedrich
Wilhelm seinem Vater in der Regierung.
Er war ein herzensguter und sehr
frommer König. Bei einer Gelegen-
heit sagteer: „Ich und mein Haus,
wir wollen dem Herrn dienen!"
1. Er fördert die geistige Wohl-
fahrt seiner Unterthanen. Zur Förde-
rnng der geistigen Wohlfahrt seiner
Unterthanen berief der König gläubige
Männer in die Verwaltung der Kirchen
und Schulen. Armen Gemeinden baute
er Kirchen auf und zahlte zur Vollendung
des Domes in Köln jährlich 150009
Mark. Im ganzen hat der König
700 Gotteshäuser neu errichten und 130 wiederherstellen lassen.
2. Er sorgt für das leibliche Wohl seiner Landeskinder. Ter König war
stets bereit, Not und Elend zu mildern. Daher besuchte er oft feine Provinzen;
denn er wollte das Wohl und Wehe seines Landes mit eigenen Augen sehen.
Die Zahl der Chausseen wurde im Lande vermehrt, Eisenbahnen wurden ge-
baut, und die Landwirtschaft hob sich.
3. Der Ausstand in Berlin 1848. Im Jahre 1843 waren die Franzosen
mit ihrem Könige nicht zufriedeu. Sie jagten ihn fort und richteten wieder
eine Republik ein. Auch in Preußen gab es unzufriedene Leute. Diese Itu-
zufriedenen wollten an der Gesetzgebung teilnehmen. Bis zum Jahre 1848
hatten nämlich die preußifcheu Herrscher das Recht, allein Gesetze zu gebeu.
Ter König Friedrich Wilhelm Iv. konnte aber die Forderungen dieser unzu-
friedenen Leute nicht sofort erfüllen, und so kam es in Berlin zu blutigen
Friedrich Wilhelm Iv.