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1. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 54

1895 - Gotha : Perthes
Die smtlichen griechischen Staaten des stlichen Mittelmeeres wurden im 2. und 1. Jahrh. v. Chr. Provinzen des rmischen Reichs; von unendlicher Bedeutung war es, da durch diese Verbindung mit Rom die griechische Kultur nach dem Westen bertragen wurde. Die legten Schpfungen der griechischen Kultur. Der Mittelpunkt einer freien^ Bildung war im 3. Jahrh. immer noch Aten; hier bildeten sich zwei philosophische Schulen aus, die auf das Leben der folgenden Jahrhunderte einen nicht unbedeutenden Einflu ausbten, die stoische und epikureische. Der Stifter der stoischen Schule war Zenn ' (f 265), der von Kypros als Kaufmann nach Athen kam und in der Stoa poikile (vgl. S. 32. 3) als Lehrer der Philosophie auftrat. Das richtige Leben, das eines Weisen, sollte nach ihm frei von Leidenschaft sein und sich den von der Natur fr Krper und Geist gegebenen Gesetzen anpassen; in diesem natur-und vernunftgemen Leben erflle der Weise seine Pflicht, hierin liege seine Tugend und seine Glckseligkeit. Forderte die Stoa Weisheit, um zum Glcke zu gelangen, so betrachtete Epikuros (f 270), der in einem Garten innerhalb Athens lehrte, als Hauptzweck des Lebens das Glck selbst. Indem er in der Lust das hchste Gut sah, empfahl er jedoch nicht jegliche, insbes. nicht sinnliche Lust, sondern Freiheit von krperlichen Schmerzen und von der Unruhe der Seele, also Gesundheit und Seelenruhe. Daher stellten sich die Epikureer auch unabhngig von den strmischen Bewegungen der ffentlichen Angelegenheiten; sie erstrebten ausschlielich persnliches (egoistisches) Wohlbefinden; die Pflicht und Tugend der Stoiker zeigte sich dagegen auch in der lebendigen Teilnahme an den ffentlichen Dingen. Neben einer neuen Philosophie erblhte in Athen die neuere Komdie, die im Gegensatze zu der auf das ffentliche Leben eingehenden alten Komdie die Schilderung des Privatlebens zum Inhalt nahm. Die Begrnder dieser neueren Komdie waren Philemn (f 262) und Menander (f 290). Die Plastik, welche reichere Mittel verlangt, konnte in dem Athen des 3. Jahrh. nicht gedeihen; dagegen hatte sie in dem handelsreichen und seemchtigen Rhodos und an dem reichen Attalidenhofe zu Pergamon eine Nachblte. Nach Uhodos wurde die Plastik durch Chares von Lindos (auf Rhodos) verpflanzt, der als Schler des Lysippos von Sikyon heimkehrend den 35 Meter hohen, ehernen Kolo des Helios ^) verfertigte. Das berhmteste rhodifche Kunstwerk ist die Gruppe des Laofott 2), als deren Meister Agesander, Athano-doros und Polydoros (wahrscheinlich der Vater und seine 2 Shne) genannt werden (zwischen 250 und 150 v. Chr.). Denselben Kunstcharakter, die Dar-stellung eines furchtbaren Verhngnisses, zeigt ein zweites rhodisches Kunstwerk, der sogen, farnesische Stiers. 1) eines der 7 Wunder der alten Welt, zu denen auerdem gerechnet wurden der groe Pharos, das Mausoleion, das Zeusbild des Pheidias in Olympia, der Artemistempel in Ephesos, die groen Pyramiden gyptens und die sogen, hngenden Grten der Semiramis in Babylon. 2) Die 1506 in Rom gefundene, jetzt im Vatikan stehende Gruppe ist hchst wahrschein--lich das Originalwerk. 3) Die 1546 oder 47 in Rom in arger Verstmmelung gefundene, aber gut wieder-hergestellte Gruppe ist jetzt in Neapel, sehr wahrscheinlich gleichfalls ein Originalwerk der
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