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1. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 103

1895 - Gotha : Perthes
103 Ausschweifungen hingerichtet; der Agrippina wurde nachgesagt, dafe sie den Kaiser vergiften liefe und ihren eigenen Sohn erster Ehe (vom Dornitlus), Nero, statt des Claudius Sohn (von der Messalina), Britannicus. auf den Thron brachte. In Mero (5468) offenbarte sich der ganze Fluch einer unumschrnkten Herrschaft; durch die Ermordung seiner Mutter befreite er sich von deren Einstufe; in den Fesseln der Poppa Sabina, eines schnen, aber ruchlosen Weibes, deren Ehrgeiz dahin ging. Kaiserin zu werden, liefe er die l. Gemahlin, Octavia die Schwester des Britannicus, tten; auch des Britanmcus Tod sagte man dem Kaiser nach. Alle Scham und Scheu verlor Nero; als Wagen, lenfer und Citherspieler trat er ffentlich auf. zuerst auf emer Reise nach Neapel und Griechenland, dann auch in Rom. Als in der Zeit der Circusspiele, die er hier 64 veranstaltete, eine Feuersbrunst ausbrach, die zwei Drittel der Stadt in Asche legte, schrieb die Volksmeinung diesen Brand dem Nero zu; er selbst wlzte die Schuld auf die Christen in Rom, die er grausam martern und tten liefe. Mit den Beisteuern der Provinzen wurde ein neues, prchtiges Rom erbaut. Die Grausamkeit Neros, die auch seinen ehemaligen Lehrer. Seneca1), nicht verschonte, erzeugte eine allgemeine Unsicherheit des Lebens; es kam zu einem Aufstand; als sich Nero auch von den Prtouanern verlassen sah, ergriff er die Flucht und gab sich selbst den Tod (68). Mit ihm erlosch das Julisch-Claudische Haus Die Legionen riefen mehrere Kaiser aus, Galba, Otho und Vitel-lius; der von den syrischen Legionen erhobene Titus Flavius Wespasianus, ein Mann von geringer Herkunft, gewann endlich die Herrschaft (69 79). Den Krieg gegen die aufstndischen Juden, den er gerade fhrte, berliefe er seinem Sohne Titus, der im I. 70 den jdischen Krieg mit der Zerst-rung Jerusalems beendete. Vespasian stellte berall im Reiche die Ruhe wieder her und erweiterte in Britannien mit Hilfe des Agricola die Grenzen; mannhaft und streng, aber ohne willkrliche Gewaltschritte herrschte er bis zu seinem Tode. In demselben Mafee widmete sich sein milder Sohn und Nach-folger, Kitus 2), den Pflichten seines Amtes (7981). Des Titus Bruder, pomitiamts (8196), fiel jedoch in die Willkrherrschaft und die Grausamkeit der frheren Kaiser zurck; eine Verschwrung der eigenen Hausgenossen machte seiner blutigen Mifetegierung und damit zugleich der Herrschaft des F l a v i s ch e n Hauses ein Ende. _ Wie das Claudische, so ging das Flavische Haus an der Unumschrnktheit der Gewalt zugrunde; indem die Kaiser gttliche Weihe und unbedingte Unterwerfung forderten, verloren sie allen sittlichen Halt, liefeen sich zu wahnsinnigen Gewalttaten hinreifeen und verfielen einem unertrglichen Despotismus. Zu besseren Zustnden erhob sich jedoch die rmische Welt noch einmal; in dem Gensse der neuen Freiheit, welche die nchste Zeit gestattete, hat Cornelius Tacitus (f zwischen 117 u. 120) in den Annale die Greuel des Julisch- 1) Seneca, ein geistvoller Philosoph, war bis 62 Minister Neros und zog sich dann ins Privatleben znrck; 65 wnrde er znm Selbstmord gezwnngen. 2) Im I. 79 wnrden Pompeji, Hercnlaneum und Stabi durch bett Ausbruch des Vesuvs verschttet; dabei fand der berhmte Verfasser einer noch vorhandenen Naturgeschichte (naturalis historia), C. Plinius Secuudus, den Tod.
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