Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 109

1895 - Gotha : Perthes
109 Dieser erkannte, da das Reich durch neue Einrichtungen gefestigt werden msse; der Grenzkrieg an den entgegengesetzten Seiten schien eine Teilung der obersten Gewalt zu verlangen; daher bergab Diokletian seinem Jugendfreund Maximian den Westen und erhob ihn zum Augustus; er stellte ihm einen Csar zur Seite (Constantius Chlorus) und ordnete sich selbst im Osten noch einen Csar (Galerius) unter. Somit wurde das Reich in 4 Teile zerlegt. Rom und Italien verloren die beherrschende (zentrale) Stellung, die sie bisher gehabt hatten; Maximian erhob Mailand zum Kaisersitz, Diokletian begnstigte das bithynische Nikomedeia (Nikomedia). Die alten Provinzen wurden in kleine Verwaltungsbezirke aufgelst und diese wieder zu greren Sprengeln, den Dicesen, vereinigt. Jetzt verlor der Senat auch rechtlich seine Stellung als oberste gesetzgebende Gewalt (vgl. S. 106). Die unumschrnkte (absolute) Macht, die der Kaiser forderte, that sich uerlich in dem Titel und den hfischen Formen kund. Diokletian verlangte die Anrede Dominus", womit man ehemals das Ver-hltnis des Herrn zum Sklaven bezeichnete (vgl. S. 59), schmckte sich bei feier-lichen Gelegenheiten mit dem Diadem, der weien Stirnbinde der persischen Könige und verlangte kniefllige Verehrung (adoratio). So allgewaltig indes auch Diokletian sein Kaisertum gestaltete, so konnte er doch der groen religisen Bewegung, die durch das Reich ging, nicht Herr werden; denn trotz aller Verfolgungen war die christliche Kirche (vgl. der deren Entwicklung das Mittelalter S. 3) immer strker herangewachsen; sie konnte auch durch die groe Verfolgung Diokletians (303) nicht vernichtet werden; ja nur durch eine Verbindung mit dem Christentum vermochte das Kaisertum nod) einmal grere innere Kraft zu gewinnen. E. Die Werindung des Kaisertums mit dem Christentum (im 4. Jahrh.). a) Die Anerkennung des Christentums durch Konstan-tin den Groen. Mimtig legte Diokletian das Kaisertum nieder (305); aus den Thronstreitigkeiten, die sich sofort erhoben, ging endlich der Sohn des Constantius Chlorus, Gonstantinus (324337), als Sieger hervor. Die weltgeschichtliche Bedeutung seines Emporsteigens liegt darin, da er seine Er-folge mit Hilfe der Christen davontrug und diesen zugute kommen lie; denn als er Herr des Westens *) (312) geworden war, verlieh er ihnen durch ein Toleranzedikt die volle Freiheit des Gottesdienstes und gab ihnen, als er 323 auch den Osten unterworfen hatte, im ganzen Reich die staatliche Aneten= nung. Je mehr sich aber Konstantin auf die christliche Kirche sttzte, um so weniger durfte er in ihr selbst Streitigkeiten dulden, wie sie sich um die Lehre des Artus (Areios) im Orient erhoben hatten; daher versammelte er in seinem Palaste zu Nica (Nikaia) in Bithynien eine allgemeine Versammlung der Bischfe (325) und verschaffte durch deren Beschlsse der katholischen Kirche die Oberhand (vgl. Mittelalter S. 6). Wie Konstantin dem Reiche die kirchliche Einheit erhielt, so fhrte er auch die von Diokletian begonnene staatliche Einheit durch. Mit aller Strenge 1) im Kampfe gegen Maxentius; als Konstantin gegen ihn zu Felde zog, soll ihm am Himmel das Bild des Kreuzes mit der Inschrift durch dieses siege" (hoc signo vinces) erschienen sein; seitdem gab er seinem Heere eine Standarte mit der Figur des Kreuzes und den Anfangsbuchstaben des Namens Christus (labrum).
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer