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1. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 11

1889 - Berlin : Springer
11 Die Gefahr eines Religionskrieges wnchs unter Rudolfs Ii Bruder Matthias, 1612—1619, und wurde dringend, als er seinen streng katholischen, von Jesuiten erzogenen Vetter Ferdinand von Steiermark zu seinem Nachfolger ernannte. Namentlich in Böhmen sahen die sehr zahlreichen Protestanten mit Sorgen in die Zukunft, obwohl ihnen Rudolf Ii durch eine Urkunde, den Majestätsbrief, die freie Ausübung ihrer Religion ausdrücklich verbürgt hatte. Neue Maßregeln, vor allem die Einsetzung von zehn Statthaltern, unter welchen sieben katholisch waren, steigerten das Mißtrauen der Böhmen, und es bedurfte nur noch eines geringen Anlasses, um eine Empörung hervorzurufen. Dieser Anlaß erfolgte dadurch, daß auf kaiserlichen Befehl eine neugebaute evangelische Kirche zu Braunau geschlossen, eine andere zu Kloster grab sogar niedergerissen, und die Beschwerde der Protestanten über diese Verletzung ihrer Rechte schroff abgewiesen wurde. Nun begaben sich, im Mai des Jahres 1618, Abgeordnete der Protestanten bewaffnet auf das Prager Schloß, um die Statthalter, welchen man diese Abweisung Schuld gab, zur Rede zu stellen, und nach einem heftigen Wortwechsel wurden zwei dieser Statthalter, die Grasen Martinitz und Slavata, nach altböhmischem Brauch aus den Schloßfenstern hinabgestürzt. Da die Aufständischen fürchten mußten, daß der Kaiser diese Gewaltthat rächen werde, so rissen sie entschlossen die Regierung an sich und stellten zu ihrer Verteidigung ein Heer auf. So ging aus einem Aufruhr zu Prag der dreißigjährige Krieg hervor, welcher von 1618 bis 1648 geführt wurde und über Deutschland unermeßliches Unglück brachte. 3. Der dreißigjährige Krieg. Matthias starb schon im Jahre 1619, und als jetzt Ferdinand Ii von seinen Ländern Besitz nahm und von den Kurfürsten zum Kaiser gewählt wurde, setzten die Böhmen ihn ab und wählten das Haupt der protestantischen Union, den Kurfürsten Friedrich V von der Pfalz, zum König, der die Krone annahm. Ferdinand Ii gewann aber nun den eifrig katholischen und staatsklugen Herzog Maximilian von Bayern durch große Versprechungen für sich, während die Union unthätig blieb und Sachsen sogar sich mit dem Kaiser verband. Ein spanisches Hülss-Heer zog von den Niederlanden heran, um die Pfalz zu erobern, und
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