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1. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 56

1889 - Berlin : Springer
56 seiner Regierung einen Mann berief, dem er den Mut und die Kraft zutraute, das notwendige Werk auch gegen den Willen der Mehrheit des Abgeordnetenhauses durchzuführen. Dieser Mann war Otto von Bismarck, geboren am 1. April 1815 zu Schönhausen in der Altmark, der als preußischer Gesandter am Bundestage zu Frankfurt und später als Gesandter in Petersburg und Paris seine hohe Begabung für die Aufgaben eines Staatsmannes bewiesen hatte. Unter der Leitung dieses kühnen und besonnenen Ministers ging Preußen einer-großen Zukunft entgegen. Die Umbildung des Heerwesens, welche nunmehr allem Widersprüche zum Trotz durchgeführt wurde, bewährte sich zuerst in einem Kriege gegen Dänemark. Es handelte sich um die Herzogtümer Schleswig-Holstein, welche durch Personalunion mit Dänemark verbunden waren, aber nach einer alten Satzung ans ewig. ungeteilt bleiben sollten. Als der eben auf den Thron gelangte dänische König Christian Ix diese Satzung verletzte, indem er Schleswig seinem Reiche einverleibte, nahm sich der deutsche Bund der bedrohten Länder an und ließ Holstein durch Truppen besetzen; Preußen und Österreich aber trafen eine selbständige Übereinkunft, und ihre verbündeten Heere rückten im Jahre 1864 unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Wrangel in Schleswig ein. Hier warfen die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl durch die Erstürmung der Düppeler Schanzen die Dänen aus ihrer stärksten Stellung, während andere Truppenteile der Verbündeten Jütland besetzten. Nach einem kurzen Waffenstillstand ließ Prinz Friedrich Karl, der den Oberbefehl übernommen hatte, die Preußen auf Kähnen über den Alsensund setzen und eroberte die Insel Alfen. Da auch Jütland bis an die Nordspitze den Dänen entrissen wurde, so bat König Christian um Frieden und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen und Österreich ab, welche die Herzogtümer in gemeinschaftliche Verwaltung nahmen. Die Frage aber, was mit den eroberten Ländern weiter geschehen sollte, mußte notwendig ein Zerwürfnis zwischen Preußen und Österreich herbeiführen. König Wilhelm nämlich war bereit, den am meisten berechtigten Erben, den Prinzen Friedrich von Schleswig-Holstein-Augnstenburg, als Herzog des Landes anzuerkennen, forderte aber von ihm, als Bürgschaft feines Anschlusses an Preußen, die Verfügung
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