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1. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 57

1889 - Berlin : Springer
57 über die Truppen der Herzogtümer und die Einräumung des Hafens von Kiel. Diese Forderungen wies der Prinz zurück, und da Österreich ihn unterstützte und die Pläne Bismarcks auf alle Weise kreuzte, so entstand zwischen den beiden Großmächten bald eine feindselige Spannung. Da Graf Bismarck fest entschlossen war, die berechtigten Ansprüche Preußens durchzusetzen, so rüstete Österreich zum Kriege, sicherte sich die Hülfe der deutschen Bundesstaaten und trat in Holstein feindselig gegen Preußen auf. Als bald darauf der preußische General Mantenffel in Holstein einrückte, zog Österreich seine Truppen aus dem Herzogtum zurück, setzte nun aber durch, daß der Bundestag in Frankfurt offen mit Preußen brach und ebenfalls zum Kriege rüstete. Jetzt erklärte Graf Bismarck den Bund als erloschen, und so mußten über das (Schicksal Deutschlands die Waffen entscheiden. In dem deutschen Kriege des Jahres 1866 standen alle größeren deutschen Staaten auf der Seite Österreichs, das mit Sicherheit auf den Sieg rechnete; auf der Seite Preußens standen die kleineren norddeutschen Fürsten und König Viktor Emannel von Italien, der mit Preußens Hülfe den Österreichern Venetien zu entreißen hoffte. Das preußische Heer war stark uuv wohl gerüstet, aber das Volk, das die Gedanken des Königs nicht verstand, den Krieg Deutscher gegen Deutsche verabscheute und eine Niederlage fürchtete, stand nicht zu König Wilhelm, der entschlossen war, die deutschen Wirren mit dem Schwerte zu lösen. Daher bedurfte es der ganzen Standhaftigkeit des Königs und der schnellen Siege seines Heeres, um diesen Entschluß durchzusühreu. Nach dem Kriegsplan des Generals Moltke, welcher Chef des großen Generalstabs war, sandte der König drei Heere unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und dem General Herwarth von Bittenfeld nach Böhmen, wo sich das österreichische Heer unter dem Feldzeugmeister Benedek mit den sächsischen Truppen vereinigte. Durch eine Reihe von Gefechten, namentlich durch die Siege, welche General Steinmetz in den letzten Tagen des Juni bei Nachod und bei Skalitz erfocht, wurde der Feind auf die Festung Königgrätz an der oberen Elbe zurückgeworfen und die Vereinigung der drei preußischen Heere gesichert. Nunmehr traf König Wilhelm mit Bismarck, Roon und Moltke aus dem Kriegsschauplatz ein, übernahm den Oberbefehl und ordnete sogleich einen all-
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