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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 26

1911 - Leipzig : Hirt
Ii. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zur Teilung. 1. Das Zeitalter der Merowinger. Klodwig. Bon den germanischen Völkervereinen war gegen Ende des 5. Jahrhunderts der der Franken der mächtigste. Der bedeutendste König ist Klodwig, aus dein Stamme der Sigambrer und aus der königlichen Familie der Merowinger. Mit 15 Jahren bestieg er den Thron, 30 Jahre hat er ihn innegehabt, von 481 bis 511. Er war ein eroberungssüchtiger Fürst. Kein Mittel war ihm zu schlecht, seine Pläne zu verwirklichen. In Gallien verwaltete der römische Statthalter Syagrius auch uach dein Untergange des Weströmischen Reiches seine Provinz nach römischem Recht und Gesetz weiter; ihm entriß Klodwig diesen letzten Rest des Römerreiches. Die Alemannen schlug er 496 in einer blutigen Schlacht. Diese hat wahrscheinlich in der Gegend der heutigen Stadt Mülhausen im Elsaß stattgefunden; eine irrige Überlieferung verlegt sie nach Zülpich. Von dem Geschichtschreiber jener Zeit, Bischof Gregor von Tours, erfahren wir den Ort der Schlacht nicht. Wir wissen nur, daß er über Toul zurückkehrte. Allerdings spricht Gregor von Tours von einer Alemannenschlacht bei Zülpich, aber das ist nach seiner eignen Darstellung ein Kampf zwischen den Alemannen und den ripuarischen Franken unter ihrem König Sigibert von Cöln. Klodwig nimmt an dieser Schlacht nicht teil1). Am Weihnachtsfeste 496 wurde Klodwig zu Reims von dem Bischof Remigius getanft. Viele Franken folgten seinem Beispiele. Durch seine Gemahlin Klotilde, eine burgundische Prinzessin, war er mit der katholischen Religion bekannt geworden und hatte schon vor der Alemannenschlacht seine beiden Söhne taufen lassen. Remigius hat ihm weitern Unterricht erteilt. Von einem Gelübde in oder vor der Alemannenschlacht wissen zeitgenössische Berichterstatter nichts. Zwar erzählt dies Gregor von Tours, aber dieser Teil ist ein fremdartiger Bestandteil in seinem Werke, er selbst, geboren um 540, ist nicht Zeitgenosse. Nicetius, der etwa zehn Jahre nach Klodwigs Tode Bischof von Trier wurde, erwähnt in einem Briefe, der über die Bekehrnng Klodwigs handelt, das Gelübde nicht. Bifchof Avitus von Vienne richtet nach der Taufe Klodwigs ein Glückwunschschreiben an den König; darin ist mit keinem Worte von einem Zusammenhang zwischen der Alemannenfchlacht und der Taufe die Rede. Nichts steht im Wege, Klodwigs Übertritt als einen j) Gregor von Tours Ii, 37. Vgl. Freundgen, Geschichtliche Bilder und Vorträge, S- 165 ff.
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