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1. Kurze Lebensbilder aus der Geschichte besonders aus der Vaterländischen - S. 28

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 28 — dadurch, daß er eine allgemeine Amnestie erließ. das heißt, alle Verbrecher, welche sich gegen das Vaterland und den König vergangen hatten, wurden frei gelassen. Schon als Prinz-Regent hatte er feine Hauptsorge dein Speere gewidmet. 2)iefes wurde jetzt ganz neu bewaffnet und um viele neue Regimenter vermehrt, und daß es gut einexercirt war, hat sich im Jahre 1864, 1866 und rm letzten Kriege gezeigt, ^m ^ahre 1864 mußte unser König in Verbindung mit einem österreichischen, sächsischen und hannoverschen Heere nach Schleswig-Holstein ziehen, um diese Herzvgthümer, welche zu Deutschland gehörten, von der Gewalt der Danen zu befreien. Denn der dänische König konnte die Deutschen in Schleswig-Holstern nicht gut leiden und bedruckte sie sehr/ Die Dänen wurden zuerst bei Danuewerke und Missunde, dann bei Düppel am 18. April 18(14 und endlich auf der Insel Alsen geschlagen. Boll Freude darüber eilte der König selbst nach Schleswig, um feinen braven Kriegern, die den Winter über im Schnee und Frost viel gelitten hatten, feinen Dank abzustatten. Anfangs wurden die beiden Herzogtümer von Preußen und Oesterreich gemeinschaftlich verwaltet. Als Oesterreich sie dann aber dem Erbprinzen von Augusienburg übergeben wollte, erbob Preußen Einsprache dagegen und^es entstand der Krieg zwischen den beiden Groß; mächten im Jahre 1866. Den Österreichern schlossen sich noch Hannover, Sachsen und die süddeutschen Staaten' an. Der Graf Moltke hatte einen vortrefflichen Plan. zu diesem Feldzuge ge-macht. Das preußische Heer marfchirte in 3 Abtheilungen nach Böhmen, die 1. Armee unter Prinz Friedrich Karl, die 2. mit der Garde unter dem Kronprinzen, die 3., die Elbarmee, unter dem General Herwarth von Bittenfeld. Den Preußen stand der Feldzeugmeister Benedek mit der österreichischen Armee entgegen. Nach einigen kleinen Gefechten bei Reichenau, Gitschin, Skalitz u. s. w. kam es am 3. Juli (1866) zur großen entscheidenden Schlacht bei Koniggrätz oder Sadowa. Der König selbst befand sich mitten auf dem Schlachtfelde in Begleitung feines 1. Ministers v. Bismarck, des Kriegsministers von Roon und des alten Moltke. Lange dauerte der Kampf. Um 2 Uhr wollte der Kronprinz mit feiner Armee auf dem Platze^fein, aber noch immer kam er nicht. Schon glaubten einige, die Schlacht fei verloren, aber da ritt der König mitten in die Reihen hinein und feuerte die Truppen an, obfchon er selbst vom Morgen an nichts mehr genoffen hatte, und die Kugeln fausten e uch immer um ihn herum. Da erschien endlich der Kronprinz mit der Garde und nun war der Sieg entschieden. Am Abend begegnete der König dem Kronprinzen, umarmte ihn und schenkte ihm den Orden pour le merite. Oesterreich mußte im Frieden zu Prag auf Schleswig-Holstein verzichten und noch 40 Million Thaler Kriegssteuer Zahlen. Die süddeutschen Truppen
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