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1. Kurze Lebensbilder aus der Geschichte besonders aus der Vaterländischen - S. 30

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 30 - Führung dcs Kronprinzen wie Löwen geworden. Seine Soldaten liebten ihn wie ihren Bruder. Sehr oft ging er mit der kurzen Pfeife im Munde zu ihnen und sprach freundlich mit Jedem. Als er einst einen Bayer fragte, wie es ginge, antwortete dieser: „Wenn Sie 1866 unser General gewesen wären, wäre kein Preuße mehr übrig geblieben." Am 6. August schlug er mit seinen tapfern Truppen bei Wörth die Franzosen dermaßen in die Flucht, daß sie sich kaum mehr wieder zusammenfinden konnten. Er hatte das Heer des Marschalls Mac Mahon fast ganz aufgerieben. Im Sturmschritt rückte der Kronprinz jetzt dem Reste seines Heeres nach und verfolgte es bis ins Herz Frankreichs hinein. Ami. und 2. September war der Kronprinz mit seinen Truppen bei der denkwürdigen Einnahme Sedans und der Gefangenschaft Napoleons zugegen. Von hier marschirte er direkt auf Paris zu und hat mit seinen Truppen die stolze Stadt Paris umzingelt. Der Kronprinz ist vermählt mit der ältesten Tochter der Königin von England, Viktoria, mit welcher er in glücklicher Ehe lebt. Seine beiden ältesten Söhne sind bereits Offiziere. 44. Feld marsch all Prinz Friedrich Karl. Es hat in unserer hohenzollerischen Königsfamilie niemals an tüchtigen Kriegshelden gefehlt. Denken wir nur an den großen Churfürsten und den alten Fritz. So ein ähnlicher Kriegsheld ist der jetzige Prinz Friedrich Karl. Er wurde geboren am 21. März 1828 und ist der Sohn des Prinzen Karl, des Bruders unseres Königs. Seine militärische Erziehung erhielt der Prinz von dem jetzigen Minister von Roon, einem tüchtigen Kriegsmanne. Auch studirte er, wie der Kronprinz, auf der Universität zu Bonn. Von Jugend an hatte Friedrich Karl eine große Neigung zum Soldatenstande und war schon früh ein tüchtiger Offizier. Als solcher zeigte er sich schon tapfer im Jahre 1848, wo er gegen die Dänen in Schleswig mitkämpfte und im folgenden Jahre, als er seinen Oheim, unseren jetzigen König, mit nach Baden begleitete. In der langen Friedenszeit erwarb der Prinz sich tüchtige Kenntnisse und arbeitete fleißig mit an der Verbesserung des preußischen Heeres. Jetzt kam die Zeit, daß man ihn, den tüchtigen Feldherrn, gebrauchen mußte. Friedrich Karl war es nämlich, der im Jahre 1864 die Dänen bei Missunde, Düppel und Alfen besiegte. Hier hat er fein großes Feldherrntalent an den Tag gelegt. Im Jahre 1866 hatte der Prinz den Oberbefehl über das Centrum der Böhmischen Armee. Er war durch Sachsen nach Böhmen hinein marschirt und stieß schon gleich bei Reichenau auf den Feind. Aber diesen zu überwältigen, war für ihn ein Kleines; denn seine Soldaten waren so stolz auf ihn, daß sie ihm durch Dick und
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