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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 134

1877 - Altenburg : Pierer
134 Mittlere Geschichte. Vierter Abschnitt. Ludwig (seit 1324 Markgrafen von Brandenburg) mit Margarethe Maultasch Tyrol entzog. Karl Iv. (1347-1378), Enkel Heinrichs Vii., Sohn Johanns, Knigs von Bhmen, wurde erst nach dem Tode des Gegenkaisers Gnther von Schwarzburg (1349) allgemein anerkannt, als es ihm gelungen war, die bairische Partei mit sich auszushnen. Sein Haupt-bestreben war, den Frieden im Reich aufrecht zu erhalten und seine Hausmacht zu vergrern. Er gab (1373) Brandenburg seinen Shnen Wenzel und Sigismund, vereinigte Schlesien und die Lausitz mit Bhmen, grndete 1348 in Prag die erste deutsche Universitt und erhob alle seine Erblnder zu groem Wohlstand. Karl unter-nahm einen ersten Zug nach Italien ohne Heer 13541355. Nachdem er dem Papste die geforderten Eidschwre geleistet, wurde er zum König von Italien und Kaiser gekrnt. Doch machte er seine kaiserlichen Rechte an Italien nirgend geltend, vergab fr Geld wichtige Vorrechte und Privilegien und kehrte unter Verspottungen und Verwnschungen nach Deutschland zurck. Einen zweiten Zug der die Alpen unternahm er auf Antrieb des Papstes mit einem bedeutenden Heere 1356 gegen die Visconti in Mailand. Diese erhielten aber fr eine erhebliche Geldsumme Nachsicht. Bei seinem Tode vererbte er Bhmen, Schlesien und die Kaiserkrone an seinen ltesten Sohn Wenzel (dessen Wahl zum rmischen Könige er von den Kurfrsten durch Bestechung erreicht hatte), Brandenburg an den zweiten Sohn Sigismund, und die Lausitz an den dritten, Johann. Schon unter Ludwig von Baiern hatten sich die Kurfrsten 1338 zur Behauptung ihres Wahlrechts im Kurvereiu zu Rense vereinigt und erklrt, da die kaiserliche Gewalt unmittelbar von Gott komme und nicht von der Krnug durch den Papst abhngig sei. In der goldenen Bulle machte Karl Iv. 1356 das seit dem Interregnum bestehende Herkommen gesetzlich nach welchem die Wahl des Kaisers durch sieben Wahlsrsten geschah. Die sieben Kurfrsten waren: die Erzbischse von Mainz (Erzkanzler fr Deutschland), Trier (Erzkanzler fr Burgund) und Kln (Erzkanzler fr Italien), der König von Bhmen (Erzschenk), der Pfalzgraf bei Rh ein (Erztruchse), der Herzog von Sachsen (Erzmarschall) und der Pfalzgraf von Brandenburg (Erzkmmerer). Die Stimme der Kurfrsten war an bestimmte, uutheilbare Lnder geknpft, die Kurfrsten gingen allen Reichsstnden voran, und sollten jhrlich Berathungen der des Reiches Wohl halten. Dieselben Privilegien, welche die goldene Bulle den Kurfrsten zugestand, suchten nun auch die anderen Fürsten in ihren Territorien zu erlangen, und der reichs-freie Adel und die Städte traten daher in Bndnisse zusammen, um sich gegen die Uebergriffe derselben zu schtzen. So entstand, nachdem Karl Iv. den Stdten fr Geld das Recht, Bndnisse zur Erhaltung der ffentlichen Ruhe zu schlieen und Krieg zu führen, ertheilt hatte, der schwbische Stdtebund. In dem Mae aber, wie nun die Städte aufblhten, der
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