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1. Kurfürst Friedrich I. - S. 19

1891 - Berlin : Voss
— 19 — schlugen die zum Schutze herbeieilenden Bürger und führten eine Anzahl gefangen fort. Darauf machten sich die Brandenburger, geführt von dem Ritter Wichard von Rochow, welcher ihnen Nachbar und befreundet war, in großer Schar auf und vergalten den Magdeburgischen den Raubzug, indem sie brannten und raubten, was ihnen in die Hände siel. Der Statthalter von Bredow war alt geworden und seines mühevollen Amtes satt. Er übergab also sein in der Nähe der Stadt Brandenburg gelegenes, sehr festes Schloß Plaue seinem Schwiegersöhne Hans von Quitzow. Auf diesen ging auch die Statthalterschaft über. Damit war der Bock zum Gärtner gesetzt. Die Märker freuten sich anfangs über diesen Wechsel, denn Quitzow war ein tapferer Ritter und gebot über eine achtbare Streitmacht. Aber wie täuschten sie sich in ihm! denn der neue Statthalter setzte sich im geheimen in das Einvernehmen mit den Magdeburgischen und überfiel mit ihnen die Stadt Brandenburg. Die Bürger hatten kaum noch Zeit, die Thore zu schließen. So mißglückte der Ueberfall, denn die Stadt war umschlossen von einer hohen Mauer, dann folgte ein Graben, dann ein hoher Erdwall, dann wieder ein Graben. Von der einen Seite war sie durch die Havel gedeckt. Feste Thore und Türme unterstützten die Verteidigung. Die Bürger waren tapfer und in den Waffen wohl geübt. Es gab damals keine Soldaten, die Bürger mußten selbst ihre Stadt hinter den Mauern, wie in offener Schlacht verteidigen. Daher waren sie bewaffnet mit Panzer, Helm und Schild, mit Armbrust und Speer. Die Zünfte, das heißt, die Handwerksgenossenschaften, bildeten die einzelnen Abteilungen dieser Bürgerwehr; ein Stadthauptmann übte und führte sie im Kampfe. Damals hatte Brandenburg schon schwere Geschütze, sogenannte Büchsen, welche ein Büchsenmeister bediente. Da konnten Quitzow und seine Bundesgenossen nichts ausrichten. Aber dreihundert Schweine, welche sich auf der Weide befanden, erreichten die Stadt nicht mehr; diese trieben die Feinde als Siegesbeute fort. Das geschah im Jahre 1401 am Tage der heiligen Jung. frau Margareta. — Die Märker wandten sich nun an Jobst, erhielten aber feine Hilfe, ja lange Zeit nicht einmal eine Antwort. Endlich ließ er sich erweichen, setzte den ungetreuen Statthalter ab, 2*
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