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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 5

1901 - Münster i. W. : Theissing
Entstehung der Staaten. 5 Wohnsitze umherschweiften und noch Jahrhunderte lang auf derselben rohen Kulturstufe stehen blieben. Ackerbau und feste Wohnsitze förderten dagegen die Bildung. Not und Bedürfnisse flochten zwischen den Zusammenwohnenden ein enges Band. Sie müssen sich nähern und helfen, indem sie einander bedürfen. Weil die Natur ihnen viele Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten bereitet, so müssen sie auf Mittel sinnen, ihr entgegenzutreten. Kleidung und Wohnung müssen das Ihrige dazu beitragen, künstliche Anlagen das Fehlende ersetzen. Geräte zum Ackerbau dürfen nicht fehlen. Besonders bedarf es dauerhafter Häuser. Aus der Annäherung der Menschen entstehen Dörfer und Städte. Der Ackerbau wirkte vorteilhaft auf die Sitten, stärkte den Körper, behütete vor Müßiggang, wies stets auf die Notwendigkeit der Mitarbeit mit dem höchsten Wesen hin, brachte Liebe zum gewohnten Hause und Acker und endlich einen bürgerlichen Verband und Vaterlandsliebe hervor. Der Ursprung des Staates ist in der Familie zu suchen, in der der Vater König ist und durch Ansehen und Liebe regiert. Wächst die Familie zum Stamme heran, so wählt man den angesehensten, kühnsten und erfahrensten Familienvater zum Häuptlinge. Er ist König, Richter und Priester zugleich. Diese Verfassung, die patriarchalische genannt, finden wir bei allen Nomaden. Bei den Ackerbau treibenden Völkern vereinigten sich allmählich die einzelnen Stämme zu einem Volke, welches Flecken und Städte gründete. Die Häuptlinge beraten gemeinschaftlich über das gemeinsame Wohl. Allmählich aber entsteht unter den Stammeshäuptern eine Ungleichheit des Vermögens, ein Unterschied zwischen Edelen und Geringeren. Ein Häuptling besiegt den feindlichen Stamm, wird sich seiner Kraft bewußt, kostet die Süßigkeit des Herrschens, die Masse huldigt dem Glücklichen, und bald regiert der Kühne weithin über unterjochte Stämme als Alleinherrscher. In den ältesten Staaten, namentlich bei den Ariern, Indern und Ägyptern, genossen die Priester eine so hohe Achtung, daß sie mit der höchsten gottesdienstlichen Würde auch die höchste bürgerliche Gewalt vereinigten. Nach dem Sturze der Priesterstaaten bildeten sich in der ältesten Geschichte despotische Alleinherrschaften oder Monarchien^ die mit dem Schwerte gegründet wurden. Doch auch in
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