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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 66

1901 - Münster i. W. : Theissing
66 Die Römer. Zuerst erhielt Sulla, der im Jahre 88 zum Konsul gewählt worden war, den Oberbefehl im Kriege gegen Mithridates. Schon war er bereit, zu seinem in Kampanien versammelten Heere abzugehen, als Marius es mit Hilfe des Pöbels durchsetzte, daß der Senat ihn an Sullas Stelle mit der Führung des Mithridatischen Krieges beauftragte. Während nun aber Marius seine Truppen rüstete, stand plötzlich Sulla mit seinem treuergebenen Heere vor Rom, drang gewaltsam in die Stadt ein, zwang seine Gegner zur Flucht und erklärte die Acht über sie. Marius entkam unter vielen gefährlichen Abenteuern nach Afrika. Darauf landete Sulla in Griechenland und bezwang die mit Mithridates verbündeten Städte, namentlich aber Athen, das erstürmt und geplündert wurde. Kaum aber war er nach Asien übergesetzt, als er die Nachricht erhielt, daß Marius in Rom wieder am Ruder sei. Daher schloß er mit Mithridates Frieden unter der Bedingung, daß er alle den Römern entrissenen Landschaften wieder herausgebe, und eilte dann nach Italien zurück. Unterdessen wütete Marius in Rom gegen die Anhänger Sullas. Mit Hilfe des Konsuls Ein na erhob er die Fahne des Aufruhrs und erwarb sich in kurzer Zeit einen gewaltigen Anhang unter dem Volke. Als er in die Stadt gedrungen war, ließ er gleich auf der Straße jeden erstechen, auf den er mit dem Finger deutete. Mit gräßlichem Geschrei liefen seine Mordgesellen umher, mordeten und plünderten, und weder Marius noch Cinna konnten sie zuletzt mehr bändigen. Marius starb bald darauf, und als Cinna im Jahre 83 gegen den zurückgekehrten Sulla zog, erschlugen ihn bei einer Meuteret seine eigenen Krieger. Darauf zog Sulla nach einem schweren Kampfe in den Vorstädten in Rom ein und nahm grausame Rache an seinen Gegnern; alle Anhänger des Marius — es sollen 100000 gewesen sein — wurden ohne Urteil niedergemetzelt. Auch ließ er sich zum Diktator wählen und erlangte für sich „zur Ordnung des Staates" ganz unerhörte Vollmachten auf unbestimmte Zeit. Er benutzte seine Gewalt, um die Macht der Aristokraten, namentlich des Senates, zu verstärken, legte dann sein Amt feierlich nieder und zog sich auf sein Lanbgut zurück, wo er schon im folgenben Jahre (78) starb.
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