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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 135

1901 - Münster i. W. : Theissing
Friedrich I. Barbarossa. 135 lichen Herrschaft, zog auch andere Städte in seinen Bund und bedrückte solche Orte, die dem Kaiser ihre Treue bewahrten. Als nun Friedrich in Italien erschien, verlangte er von allen Lombarden den Eid der Treue, zerstörte mehrere mit Mailand verbündete Städte und ließ sich in Pavia die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt setzen. Noch in demselben Jahre (1155) empfing er dann in Rom vom Papste die Kaiserkrone. Da die Mailänder fortfuhren, die kaiserliche Herrschaft in Oberitalien zu untergraben, zog Friedrich (1158) zum zweiten Male über die Alpen, bezwang das übermütige Mailand und nötigte die ganze Geistlichkeit und den Adel, barfuß, mit entblößten Schwertern um den Hals, vor seinem Throne um Gnade zu bitten. Trotzdem erneuerte Mailand bald darauf den Kampf um seine Hoheitsrechte, als der Kaiser selbständig die städtischen Obrigkeiten in den oberitalischen Städten einsetzte. Da wurde Mailand in die Acht erklärt und nach langer Belagerung im Jahre 1162 erobert und zerstört; in acht Tagen war die herrliche Stadt, der Stolz der Lombardei, ein rauchender Schutthaufen. Diese außerordentliche Härte und die Gewaltthätigkeit der kaiserlichen Statthalter erbitterte die Lombarden aufs höchste. Sie bildeten einen großen Städtebund, bauten Mailand wieder auf und erfreuten sich namentlich auch der Zustimmung des Papstes Alexander. Zwar gelang es dem Kaiser, den ihm feindlich gesinnten Papst ans Rom zu vertreiben und seinen Papst Paschalis dorthin zu führen, aber eine furchtbare Pest, die in seinem Heere ausbrach, zwang ihn zur Flucht; in der Tracht eines gemeinen Kriegsmannes entkam er über die Alpen. Unterdessen wurden die deutschen Fürsten der ewigen Kriege in Italien herzlich müde, ja Heinrich der Löwe, der mächtigste Bundesgenosse des Kaisers, kam in einem entscheidenden Augenblicke nur bis an die Alpen, und selbst ein Fußfall des Kaisers, wie es heißt, konnte ihn nicht bewegen, weiter mitzugehen. Dadurch verlor Friedrich fast die Hälfte seiner Truppen, und so wurde er im Jahre 1176 in der entscheidenden Schlacht bei Legnano vollständig geschlagen. Jetzt erkannte er den Papst Alexander, mit dem er in Venedig zusammentraf, als rechtmäßigen Oberhirten an und bewilligte den Lombarden zunächst einen sechsjährigen Waffenstillstand.
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