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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 272

1901 - Münster i. W. : Theissing
272 Die Neuzeit. zu behaupten. Heftig wurde auf der ganzen Linie gekämpft, aber von keiner Seite wurden durchschlagende Erfolge erzielt. Erst gegen Mittag nahm der Kampf eine andere Wendung, als der Kronprinz nach und nach mit seinen Truppen eingriff. Mit großen Schwierigkeiten war es ihm gelungen, seine Heeresmassen auf den durch starke Regengüsse sehr durchweichten Wegen zur rechten Zeit heranzuführen. Sein rechtzeitiges Eintreffen entschied Preußens Sieg über Österreich in der größten Schlacht des 19. Jahrhunderts, in der mehr Kämpfer als bei Leipzig gegen einander im Feuer standen. Nach den ununterbrochenen Anstrengungen des „siebentägigen Krieges" ruhten die siegreichen Preußen zwei Tage ans und drangen dann unaufhaltsam gegen Wien vor. Da wurde am 18. Juli in dem Hauptquartier des Königs Wilhelm zu Nikolsburg unter der Vermittlung des Kaisers Napoleon, der dafür einstweilen Venetien erhielt, ein Waffenstillstand abgeschlossen, dem am 23. August der Friede zu Prag folgte. Österreich gab seine Zustimmung zu einer Umgestaltung Deutschlands ohne seine eigene Beteiligung, insbesondere zu einer Einigung der norddeutschen Staaten unter preußischer Führung; es verzichtete ferner auf alle seine Rechte an Schleswig-Holstein und zahlte 20 Millionen Thaler Kriegskosten. Durch besondere Friedensverträge, die zu Berlin abgeschlossen wurden, erwarb Preußen Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau und Frankfurt und besaß jetzt ein zusammenhängendes, ziemlich abgerundetes Gebiet mit einer Küstenstellung an beiden deutschen Meeren. An Stelle des deutschen Bundes trat der norddeutsche Bund, der auch die süddeutschen Staaten durch ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis mit sich vereinigte. Mit dem besiegten Italien, das bei Custozza zu Lande und bei Lissa zur See vollständig geschlagen worden war, schloß Österreich am 3. Oktober den Frieden zu Wien, in welchem es Venetien abtrat. Der deutsch-französische Krieg. (1870—1871.) Frankreich hatte unter dem zweiten Kaiserreiche eine herrschende Stellung in Europa eingenommen und sah jetzt, wie sein Vorrang durch ein einiges, mächtiges Deutschland drohte verloren
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