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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 274

1901 - Münster i. W. : Theissing
274 Die Neuzeit. sie seit der Zeit des Befreiungskrieges nicht mehr gekannt hatte. Überall wurde „die Wacht am Rhein" gesungen, auch in den süddeutschen Staaten, die bereitwillig ihre Kräfte in den Dienst der allgemeinen Sache stelltenx). Die Mobilmachung der Truppen ging mit einer außerordentlichen Genauigkeit und Sicherheit vor sich, in 14 Tagen standen schon 450000 Mann, in drei Heerhaufen eingeteilt, an der französischen Grenze. König Wilhelm leitete persönlich mit seinem bewährten Schlachtendenker, dem General von Moltke, das einheitliche Zusammenwirken der deutschen Armeeen. Am 4. August überschritt der Kronprinz Friedrich Wilhelm mit seiner Armee die französische Grenze und erstürmte noch <in demselben Tage nach heftigem Kampfe die Grenzfestung Weißenburg. Zwei Tage später besiegte er den Marschall Mac Mahon bei Wörth so entscheidend, daß sich die französische Armee unter Zurücklassung von 28 Kanonen, 5 Mitrailleusen und 5 Fahnen in ungeordneter Flucht zurückzog. An demselben 6. August erfocht auch die erste deutsche Armee unter dem General Steinmetz einen glänzenden Sieg auf den Spicherer Höhen bei Saarbrücken. Auch die zweite Hauptarmee unter dem Prinzen Friedrich Karl rückte jetzt in Frankreich ein und vereinigte sich mit der siegreichen ersten Armee vor Metz, während der Kronprinz das Heer Mac Mahons weiter ins Innere Frankreichs verfolgte. Vor Metz wurden neue Siege errungen am 14. August bei Co-lombey, am 16. August bei Vionville oder Mars la Tour, am 18. August bei Gravelotte; der französische Oberbefehlshaber, Marschall Bazaine, mußte mit seiner ganzen Armee unter die Forts von Metz zurückweichen und wurde von dem Prinzen Friedrich Karl mit einem Belagerungsheere von 200000 Mann eingeschlossen. Als nun Mac Mahon den eingeschlossenen Bazaines aus der eisernen Umarmung herausreißen wollte, folgten ihm die deutschen Heeresmassen, auch der Kronprinz mit seiner Armee, auf seinem Vormärsche nach Norden und erreichten ihn am 31. August J) Vergebens hatte Napoleon gehofft, die süddeutschen Staaten auf seine Seite zu ziehen, vergebens auch auf österreichische Hilfe gerechnet, da der Bündnisvertrag, dem die beiderseitigen Unterschriften noch fehlten, infolge der deutschen Siege gar nicht wirksam wurde.
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