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1. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 12

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 12 — Schafe, Schweine, Federvieh und Bienen gehalten. Außer den Scheunen und Ställen waren hier auch die Wohnungen der Knechte, die den Acker bebauten, und die Werkstätten der Schmiede, Schuster, Netzmacher und anderer Handwerker. Frauen und Mägde spannen in besonderen Werk-häuseru Flachs und Wolle, webten Gewänder, strickten und färbten. So legte sich um den Hos ein Kranz von Gebäuden, die nach und nach einen besonderen Ort bildeten, der sich allmählich bis zu den drei kleinen Dörfern erweiterte. Als Herzog Heinrich von Sachsen zum deutschen Könige gewühlt war, hieß der Herrenhof fortan „Königshof", und noch heute heißt in Nordhaufen der Platz, wo dieses Gehöfte gelegen hat, der „Königshof". War der Herzog hier anwesend, so wohnte er nicht ans dem Gutshose, sondern in der „Finkenburg", die etwas seitlich vom Königshose am Rande des Abhanges lag. Die Straße zwischen der Burg und dem Königshofe heißt heute noch die Ritterstraße; auch die „Kaisermühle" am Fuße des Berges erinnert an dieses kaiserliche Besitztum. 8. Königin Mathilde gründet das Domstift. 962. 1. Die Königin Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I. Er schenkte ihr seine Güter zu Quedlinburg, Pöhlde, Nordhausen, Grona (bei Göttingen) und Duderstadt. Doch sie verwandte die reichen Einkünfte derselben nicht für sich selbst; sie wollte damit ihrem Sachsenvolke dienen und errichtete in den drei zuerst genannten Orten Klöster und Schulen. Zu Nordhausen gründete sie 962 nahe bei der königlichen Burg ein Nonnenkloster zu Ehren der Jungfrau Maria, Johannis des Täufers und des Märtyrers Eustachius und nannte es das Kloster zum heiligen Kreuz. Sie stattete es mit dem Reste ihrer väterlichen Erbschaft in Westfalen aus, und als ihr Sohn, König Otto, nach Nordhausen kam, bestätigte er die Stiftung und schenkte dem Kloster noch den Markt, den Zoll und die Münze in Nordhausen. 2. Sieben Tage verweilte König Otto bei seiner alten Mutter iit Nordhausen. Als der Tag der Trennung anbrach, standen sie frühe auf und gingen zusammen in die Kirche, um die Messe zu hören. Dann traten sie aus der Thür und schlossen sich unter Thränen noch einmal in die Arme. Otto schwang sich nun auf sein Roß; die Mutter aber kehrte in die Kirche zurück und eilte nach der Stelle hin, ans der Otto während der Messe gestanden hatte und kniete dort nieder. Als dem Kaiser dies gemeldet ward, kam er schnell wieder zurück, hob die Mutter aus und sprach: „Durch welchen Dienst kann ich dir diese Thränen vergelten?" Mit bebender Stimme wechselten sie dann noch tiefbewegte Worte, bis die alte Königin selbst den Abschied beschleunigte. „Wie schwer es uns auch fällt," sagte sie, „wir müssen uns trennen, und der Anblick vermindert den Schmerz nicht, sondern erhöht ihn. Gehe hin in Frieden! Mein Angesicht wirst du in diesem
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