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1. Vaterländische Geschichte - S. 39

1899 - Konitz : Dupont
noch waren die Italiener nicht ganz bezwungen. Noch fünfmal mußte der Kaiser über die Alpen ziehen, bis endlich seine Herrschaft gesichert schien. Ans dem Reichstage auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza ließ er die kaiserlichen Rechte den Städten gegenüber festsetzen und befahl die Zerstörung des widerspenstigen Mailand. Jetzt gehorchte von der „Ostsee bis zum Liber" alles dem kaiserlichen Willen. Als dann aber der Kaiser mit dem Plane umging, ganz Italien zu unterwerfen und dem gesamten Abendlande Gesetze zu geben, da erstanden viele Feinde: der Papst, die freiheitsdurstigen Städte Norditaliens und das eifersüchtige Frankreich. Die lombardischen Städte schlossen ein Bündnis gegen den Kaiser, gründeten eine neue Stadt, die sie dem Papste zu Ehren und dem Kaiser zum Trotze Alessandrio nannten. Der Kaiser wollte deu widerspenstigen Geist unterdrücken und zog abermals nach Italien. Weil ihm aber Heinrich von Lachsen und Bayern auf diesen: Zuge die Unterstützung verweigerte, erlitt Friedrich eine schwere Niederlage bei Legnano (1176). Friedrich mußte allerlei Demütigungen über sich ergehen lassen und den Städten große Freiheiten zugestehen. Heinrich der Löwe. Während Friedrich seine Kraft in Italien verbrauchte, regierte der Herzog Heinrich von Sachsen, wegen seiner Tapferkeit der Löwe genannt, mit starker Hand in seinem Herzogtums und auch in Bayern. Heinrich sah es als seine Hauptaufgabe an, die slavischen Völkerschaften an der Ostsee seiner Herrschaft zu unterwerfen. Vielleicht dachte er an die Gründung eines norddeutschen Staates. Seine Herrschaft erstreckte sich übrigens von der Ostsee bis an die Alpen. Da er aber später den Kaiser trotz dessen flehentlichen Bitten im Stich ließ und dieser infolgedessen die Niederlage bei Legnano erlitt, wurde er von dem erzürnten Kaiser mit der Reichsacht belegt und seiner Lehen verlustig erklärt. Bayern fiel an Otto von Wittelsbach, dessen Nachfolger noch heute in diesem Lande regieren. Sachsen wurde unter mehrere Fürsten geteilt. Heinrich behielt nur Braunschweig und Lüneburg und mußte für einige Zeit nach England in die Verbannung gehen. (Heinrich stammte aus dem berühmten Fürstengeschlechte der Welfen, das im englischen Königshause noch heute fortbesteht. Die Hohenstaufen nannte man nach dem Orte Waiblingen auch Waiblinger. Es wurde im Mittelalter Gebrauch, die Anhänger des Kaisers Waiblinger, die des Papstes Welfen zu nennen; daher der Spruch: Hie Welf, hie Waibling.) Friedrichs Macht war nach dein Frieden mit den lombardischen Städten glänzender denn je. Dies zeigte sich auch äußerlich auf Dem glänzenden Reichstage zu Mainz (1184), wo anßer den zahlreichen weltlichen und geistlichen Fürsten mehr als 70000 Ritter und ungezähltes Volk zusammengeströmt waren und eine Pracht entfaltet wurde, die sich dem Gedächtnisse des Volkes tief einprägte. In demselben Jahre unternahm Friedrich eine friedliche Fahrt nach Italien. Er fand in Mailand die glänzendste Aufnahme und vermählte dort seinen Sohn Heinrich mit Constanza, der Erbin von Neapel und Sizilien. Des Kaisers Ausgang. Friedrich unternahm im hohem Alter noch einen Krenzzeng. (Seite 38.) Siegreich drang er in Kleinasien vor. Am Kalikadnos, einem Flusse Kleinasiens, stockte der Heereszug, weil die
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