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1. Vaterländische Geschichte - S. 121

1899 - Konitz : Dupont
— 121 — der Stellung umschlang die Bistritz, die hohe sumpfige Ufer hat. Die Artillerie hielt auf den Höhen dahinter, die das ganze Gebiet beherrschten. König Wilhelm befahl am 3. Juli den Angriff. Es waren zunächst nur die Elbarmee und die Armee des Prinzen Friedrich Kail zur Stelle, die fünf Stunden lang allein gegen die gesamte österreichische Macht zu kämpfen hatten. Die Gefahr wuchs. Zwar hielten die Preußen auch in den schlimmsten Stellungen und im dichtesten Kugelregen aus; aber sehnsüchtig ging doch die Frage von Mund zu Mund: „Kommt er noch nicht?" Man meinte den Kronprinzen, der mit seiner Armee einen weiten Weg zu machen hatte und auf den durch Regen aufgeweichten Wegen nur langsam vorwärts kam. Endlich um 2 Uhr nachmittags traf er ein und griff sofort in den Kamps ein. Die Österreicher wichen bald und gingen in wilder Flucht davon. 174 Geschütze, 18000 Gefangene und 11 Fahnen fielen in die Hände der Sieger. Der Feind war durch die Karpathen nach Preßburg entwichen, wohin Prinz Friedrich Karl folgte. Da ließ der Kaiser von Österreich um Frieden bitten. — Während des Krieges in Böhmen war die Mainarmee unter Herwarth von Bittenfeld gegen die süddeutschen Truppen vorgerückt. In den Gefechten bei Kissingen, Aschaffenburg und in einigen kleineren Scharmützeln wurde jeder Widerstand vernichtet. Auch hier trat der Waffenstillstand am 26. Juli ein. Der Friede zu Prag. Der kurze Feldzug brachte Preußen große Vorteile. In den Friedensunterhandlungen zu Prag wurde folgendes festgesetzt: Österreich mußte aus dein Deutschen Bunde scheiden und ans jede Einmischung in deutsche Angelegenheiten verzichten, auch 60000000 Mark Kriegskosten bezahlen. Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M., Schleswig-Holstein wurde mit Preußen vereinigt. An Stelle des Deutschen Bundes trat der Norddeutsche Bund, dem alle Gebiete nördlich des Mains unter Preußens Führung angehörten. Dieser Bund schloß mit den süddeutschen Staaten ein Schutz- und Trutzbündnis. c. Der deutsch-französische Krieg und die Aufrichtung des deutschen Kaiserreiches. Die großen Erfolge Preußens wurden in Frankreich übel vermerkt. Das französische Volk wollte sich nicht daran gewöhnen, eine stärkere Macht neben sich zu sehen; denn Frankreich hatte aus der Schwäche seiner Nachbarn Jtets Gewinn gezogen. Auf dem französischen Kaiserthrone saß wieder ein Napoleon, ein Neffe jenes ersten, der Preußen einst so tief gedemütigt hatte, dann aber hauptsächlich durch preußische Waffen besiegt worden war. Der Thron des zweiten Napoleon wankte, und der Kaiser konnte sich nur halten, wenn er durch einen glücklichen Krieg der Eitelkeit des Volkes genug that. Ant beliebtesten war nun Frankreich die Hetze gegen Preußen, und ein glücklicher Krieg gegen dieses Land hätte Napoleons Herrschaft für lange Zeit befestigt, öo war denn der Kampf beschlossen; man wartete
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