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1. Das Mittelalter - S. 112

1881 - Paderborn : Schöningh
- 112 — und mit allen denen, die sie den Arabern noch entreifsen würden (1054). Die Macht der Normannen wurde besonders gehoben durch Robert Guiscard und Roger, Halbbrüder der Söhne Tancreds. Papst Nicolaus Ii. erteilte Robert Guiscard die Belehnung mit Apulien, Calabrien und mit Sicilien (1057), welches zwar erst 1091 vollständig erobert wurde, und ernannte ihn zum Herzog. Bei Nicolaus’ Tode wählten die Kardinäle Alexander Ii. (1061 — 73), ohne von der Kaiserin Agnes die Bestätigung einzuholen. Diese, darüber entrüstet, liess auf einer Synode zu Basel den Bischof von Parma (Cadalous, als Papst Honorius Ii.) wählen. Aber die beiden Bundesgenossen des päpstlichen Stuhles, die Herzoge Gottfried von Tuscien und Robert Guiscard, zwangen ihn, sich in sein Bistum zurückzuziehen. Alexander wies die Ansprüche des jungen Königs Heinrich auf das Bestätigungsrecht der Papstwahl standhaft zurück, ja er liess ihm durch seine Legaten ernste Vorhaltungen über seinen sündhaften Lebenswandel und seine Gewaltthätigkeiten im Sachsenlande machen und drohte sogar schon mit einer Vorladung nach Rom. Die Seele aller dieser Reformen zur Herstellung der kirchlichen Freiheit war der päpstliche Kanzler Hildebrand. Dieser wurde bei Alexanders Tode als Gregor Vii. auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Angeblich eines Zimmermanns Sohn aus Sovana (im südl. Toscana) 0 war er in Rom für den geistlichen Stand erzogen und später in das berühmte Kloster Clugny eingetreten, von welchem schon viele wichtige Reformen des kirchlichen Lebens ihren Ausgang genommen hatten. Gregor Vi. lernte ihn hier kennen und zog ihn nach Rom, wo er seit Leo Ix. unter fünf Päpsten auf die Entscheidungen der Curie den wichtigsten Einfluss übte. Als er bei Alexanders Ii. Tode (1073) das Leichenbegängnis leitete, erscholl aus der Menge des Volks und der Geistlichen der Ruf: Hildebrand soll Papst sein. Er wurde dann durch die Kardinäle in der vorgeschriebenen Ordnung gewählt und von der römischen Geistlichkeit und dem Volke anerkannt. Zu Ehren seines Lehrers Gregors Vi. nannte er sich Gregor Vii. König Heinrich liess durch einen Bevollmächtigten gegen die Wahl, weil sie ohne seine Zustimmung erfolgt sei, Einspruch erheben; als aber Gregor erklärte, er sei zur Übernahme seiner Würde gezwungen und werde sich nicht eher weihen lassen, bis die königliche Bestätigung erfolge, gab er seine Genehmigung. x) Nach der Vita Greg, von Petrus Pisanus: Ildebrandus, natione Tuscus, de oppido Raouaco (— Sovana?).
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