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1. Das Mittelalter - S. 169

1881 - Paderborn : Schöningh
- 169 — Der vierte Kreuzzug, 1202—1204. § 72. Nachdem ein Kreuzzug deutscher Ritter unter dem Erzbischof Konrad von Mainz wegen der Streitigkeiten der Pul-lanen vollständig verunglückt war, vereinigten sich auf Anregung des Papstes Innocenz Iii. mehrere französische Ritter, unter ihnen der Graf Balduin von Flandern und der Markgraf von Montferrat (in Oberitalien) zu einem neuen Kreuzzuge. Als sie sich in Venedig versammelt hatten, um gegen Erlegung eines Überfahrtgeldes mit venetianischen Schiffen zum heil. Lande zu fahren, kamen Abgeordnete des griechischen Prinzen Alexius Angelus dorthin und erbaten die Unterstützung der Kreuzfahrer für seinen Vater Isaak Angelus, welcher von seinem Bruder Alexius Iii. vom Throne gestofsen und geblendet war. Der venetianische Doge D a n d o 1 o und die französischen Ritter gingen, durch grosse Versprechungen bewogen, auf diese Bitte ein unter der Bedingung, dass Isaak Angelus, wenn er wieder auf den Thron gesetzt wäre, ihnen bei einem Kreuzzuge behülflich sein und für eine Wiedervereinigung der morgenländischen Kirche mit der abendländischen wirken solle. Zunächst wandten sich nun die Kreuzfahrer, da sie das zur Überfahrt nach Palästina nötige Geld nicht aufzubringen vermochten, auf Verlangen der Venetianer zur Eroberung der festen Stadt Zara an der dalmatischen Küste, welche der König von Ungarn der Republik Venedig entrissen hatte, obschon der Papst jeden mit dem Banne bedrohte, der an diesem Zuge gegen Christen teilnehme. Nach der Eroberung der Stadt zogen sie nach Constantinopel. Hier war der Usurpator Alexius Iii. geflohen und hatte dem Isaak Angelus den Thron wieder überlassen. Dieser wurde jetzt von den Kreuzfahrern gezwungen, seinen Sohn Alexius Iv. zum Mitregenten anzunehmen. Indes Alexius Iv. wurde wegen der mit den Franken eingegangenen Bedingungen bei der griechischen Geistlichkeit und dem Volke verhasst und wurde von seiner eigenen Leibwache ermordet. Da auch Isaak Angelus aus Gram über das Schicksal seines Sohnes starb, das Volk einen neuen Kaiser (Alexius Murzuphlus) wählte, und stolz auf seine Unabhängigkeit alle Unterhandlungen mit den Franken abwies, so erstürmten die Kreuzfahrer die Stadt, plünderten sie, brannten ganze Stadtteile mit zahlreichen Kunstschätzen nieder und verteilten die reiche Beute unter sich. Nach
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