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1. Das Mittelalter - S. 178

1881 - Paderborn : Schöningh
— 178 — vermachte er seinem unehelichen Sohne Manfred. Dieser, tapfer und von einnehmendem Wesen, bemächtigte sich in Konrads Abwesenheit fast des ganzen Unteritaliens. Daher begab sich Konrad, welcher in Deutschland nur geringes Ansehen gewinnen konnte, in sein unteritalisches Reich, und es gelang ihm, dieses völlig zu unterwerfen. Aber da er schon 1254 starb und nur einen unmündigen Sohn Konrad, von den Italienern Konradin genannt, hinterliess, so gewann Manfred Unteritalien bald wieder. Indes der Papst Urban Iv. suchte, auf den Plan Innocenz’ Iv. eingehend, den Staufern das sicilische Reich zu entreissen und lud den Bruder Ludwigs Ix., Karl von Anjou, zur Besitznahme desselben ein. Dieser eilte mit einem französischen Heere herbei, und Manfred verlor in der Schlacht bei Benevent 1266 Krone und Leben. Da aber die Regierung des grausamen Anjou bald sehr drückend wurde, so rief die ghibellinische Partei den jungen Konradin nach Italien, dass er sein väterliches Erbe in Besitz nehme. Dieser folgte der verfänglichen Einladung und zog, von seinem Jugendfreunde Friedrich von Baden begleitet, mit einem kleinen Heere über die Alpen. Aber obschon sich ganz Sicilien für ihn erhob, so wurde er doch von Karl von Anjou bei Tag-liacozzo oder Scurcola (nordwestl. v. Fuciner See) 1268 besiegt und auf der Flucht gefangen genommen. Wenngleich ein zum Scheine niedergesetztes Gericht ihn fast einstimmig für unschuldig erklärte, liess der grausame Sieger ihn dennoch nebst seinem Freunde Friedrich auf dem Markte von Neapel hinrichten. So endete der letzte Sprosse des einst so blühenden Geschlechts der Staufer auf dem Blutgerüste (1268). Doch liess die Strafe für dieses Verbrechen nicht lange auf sich warten. Längst gärte in Sicilien, welches von den Staufern bevorzugt, von den Franzosen aber niedergehalten wurde, der Geist der Unzufriedenheit. Hierauf bauend ermunterte Johann von Procida, ein treuer Anhänger der ghibellinischen Partei, Peter Iii. von Aragonien, den Gemahl von Manfreds Tochter Constanze, dem verhassten Anjou Sicilien zu entreissen. Peter rüstete, angeblich zu einem Kreuzzuge, eine Flotte und landete an der afrikanischen Nordküste. Inzwischen war die Unzufriedenheit in Sicilien schon zum offenen Ausbruche gekommen. Am Ostermontage 1282, als die Bürger Palermos nach alter Sitte
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