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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 21

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der älteren deutschen Geschichte. 21 auch zum obersten weltlichen Schirmherrn der Christenheit geweiht. Als solcher hatte er nun auch die Pflicht, die christliche Kirche gegen jeden Feind zu schützen. 4. Karl als Friedenssürst. Verwaltung des großen Reiches. Das Reich Karls umfaßte den größten Teil Deutschlands, das heutige Frankreich, Spanien bis zum Ebro und den nördlichen Teil Italiens. Dieses große Reich teilte Karl in Gaue ein. Über jeden Gau setzte er einen Gaugrafen, dem der Gau zu gehorchen hatte. Das Land an der nördlichen Elbe, die heutige Altmark, gehörte zum Balsamgau. Jeden Monat mußte der Gaugraf Gericht halten, wobei ihm die Schöffen zur Seite standen. Erhob sich ein Krieg, so hatte er die waffenfähigen Männer seines Gaus dem großen Heere zuzuführen. Außer diesen Gaugrafen standen dem Kaiser auch noch Markgrafen zur Seite, welche die Grenzen des großen Reiches gegen die Überfälle der Feinde zu schützen hatten. Die Markgrafen wohnten in mächtigen Burgen und mußten auf die Grenzen oder Marken ein wachsames Auge haben. — Die höchsten Beamten in Karls Reiche waren die „Sendgrafen". Sie mußten öfters im Reiche große Reisen unternehmen, die Gau- und Markgrafen beaufsichtigen und über alle Klagen, die ihnen vorgebracht wurden, an den Kaiser berichten. Auf diese Weise lernte Karl alle Verhältnisse in seinem Lande auf das genaueste kennen. Sorge für Kirche und Schule. Karl war nicht nur ein Eroberer, sondern ließ es sich auch angelegen sein, die Wohlfahrt seines Volkes nach Kräften zu fördern. Wen er als Held mit dem Schwerte seiner Herrschaft unterworfen hatte, den wollte er als ein Vater mit Liebe beglücken. Er war eifrigst bestrebt, sein Volk weiser und besser zu machen und richtete zu diesem Zwecke vorzugsweise sein Augenmerk auf Gründung von Kirchen und Schulen in seinem Reiche. Er selber besuchte die Kirche schon frühmorgens, aber auch oft noch nachmittags und abends; weiterhin sorgte er dafür, daß in den Gemeinden tüchtige Geistliche und Bischöfe wirkten. Die Kirchen ließ er mit schönen Bildern ausschmücken und war auf die Pflege und Veredelung des Kirchengesanges sorgfältig bedacht. Um denselben zu heben, ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen. Diese sollten auf den Gesang der Deutschen veredelnd wirken, denn derselbe glich fast dem Gebrülle wilder Tiere. Ein Zeitgenosse schreibt, daß, wenn sie ihre rauhen Stimmen hätten hören lassen, dies geklungen habe, als ob ein Wagen über einen holperigen Knüppeldamm dahingerollt wäre. Karl stiftete aber auch Schulen; jedoch waren dies keine Volksschulen in des Wortes jetziger Bedeutung; die Schulen Karls entstanden
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