Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 39

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der älteren deutschen Geschichte. 39 entrissen werde!" Nun machte sich Peter auf und eilte zum Papste ltcich Rom, welchem er das Elend der armen Pilger in den glühendsten Farben schilderte. Der Papst erteilte dem Peter den Auftrag, Frankreich und Italien zu durchziehen und die Völker zum Kampfe wider die Ungläubigen zu begeistern, damit das heilige Grab aus ihren Händen befreit werde. Peter führte diesen Auftrag pflichtgetreu aus. Auf einem Esel reitend, zog Peter von Stadt zu Stadt, vou Dorf zu Dorf. Die kleine, unansehnliche, klapperdünne Gestalt mit dem hageren Gesichte und deu tiefliegenden Augen war das Bild des Todes. Den Körper bedeckte ein grobes, wollenes Pilgerkleid, von einem Stricke umgürtet. In der erhobenen Hand hielt er das Kruzifix, Haupt und Füße waren unbedeckt. So durcheilte er die Städte und Dörfer Frankreichs und Italiens. Wohin er kam, erzählte er dem herbeiströmenden Volke, welche Leiden der armen Pilger an den heiligen Stätten warteten, und wie ihm der Herr erschienen sei und ihn zu seinem Gesandten berufen habe. „Wohlan, ihr Christen," so schloß er jedesmal seine feurige Rede, „der Heiland ruft euch! Wer mitzieht, dem sollen die Pforten des Paradieses geöffnet sein! Ich habe selbst oft gehört, wie aus allen Winkeln der heiligen Orte der Weheruf erscholl: Rettet, ach rettet uns!" Das Volk hörte seinen Worten zu, als wären sie ein Evangelium. Alle wurden von einem glühenden Eifer erfüllt; Männer und Frauen, Reiche und Arme, Junge und Alte, strömten hinzu; keiner wollte zurückbleiben. Am liebsten wären sie dem Peter gleich gefolgt, um für die heilige Sache Leib und Leben zu lassen. — 3. Die Kirchenversammlung zu Clermont und ihre Folgen. — Bald berief der Papst eine große Kirchenversammlung nach Clermont in Frankreich. Eine unabsehbare Menschenmenge erschien und hörte unter den Zeichen des tiefsten Ergriffenseins dem Papste zu, der in gewaltiger Rede eine herzbewegende Schilderung des namenlosen Elendes gab, von welchem die armen Pilger an den heiligen Stätten heimgesucht wurden. Mit dieser Schilderung verknüpfte er die Aufforderung an die versammelte Menge, nun ohne Zaudern den Zug ins heilige Land zu unternehmen und den Kampf zu wagen. Nachdem der Papst geendet, herrschte tiefes Schweigen im ganzen Volk; bald vernahm man tiefe Seufzer, und endlich erscholl der einstimmige Ruf: „Gott wills! Gott wills!" Viele Tausende erklärten sich zur Teilnahme an dein Zuge ins heilige Land bereit und hefteten sich in freudiger Begeisterung für die heilige Sache ein rotes Kreuz auf die Schulter, daher man diese Züge nachher „Kreuzzüge" und die Kämpfer „Kreuzfahrer" nannte. Ja, viele gingen in ihrem Eifer so weit, daß sie sich ein Kreuz aus den Artn oder
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer