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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 47

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der älteren deutschen Geschichte. 47 der Mut. Obgleich alle seine Freunde, auf deren Treue er fest gebauet halte, von ihm abfielen, kämpfte Heinrich mit Aufbietung aller Kräfte gegen seine Feinde, aber vergebens. Er erlag zuletzt der Übermacht und mußte sich fügen. Um nun wenigstens seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zu retten, kam er nach Erfurt und bat den Kaiser fußfällig, er möge ihn doch von der Reichsacht befreien. Als der Kaiser den einst so mächtigen Fürsten jetzt tief gebeugt sah, füllte sich das Auge des edlen Herrschers mit Thränen. Er hob den unglücklichen Fürsten auf und rief ihm tiefergriffen die Worte zu: „O Heinrich, wer hat dich denn gestürzt, als du selbst?" Dem Löwen wurde die Gnade des Kaisers zu teil, denn dieser nahm die Acht von ihm, aber den harten Spruch der Fürsten konnte er natürlich nicht mildern; dieser lautete: „Braunschweig und Lüneburg soll er behalten, aber er muß sieben Jahre von Deutschland fern bleiben." Auf Heinrichs herzandringliche Bitten ermäßigte der Kaiser diese Frist auf drei Jahre. Nun verließ der einst so mächtige Heinrich wie ein armseliger Flüchtling mit Weib und Kind den heimatlichen Herd und wanderte in die Fremde. Er begab sich nach England zu Heinrich Ii., seinem Schwiegervater. Die Geschichte Heinrichs d. L. beweist recht deutlich die Wahrheit des alten Spruches: „Hochmut kommt vor dem Fall!" 6. Barbarossas Tod. Als 70 jähriger Greis faßte Kaiser Friedrich I. den Entschluß, einen Kreuzzug nach dem heiligen Lande zu unternehmen, denn hier hatten die Türken wieder große Erfolge errungen. Mit einem glänzenden Heere brach der alte Kaiser auf. Er durchzog Kleinasien, wo er mit den wilden Türken manch' harten Strauß zu bestehen hatte. Unter vielen Beschwerden war endlich das Heer am Fluß Saleph, im Süden Kleinasiens, angelangt. Nachdem über den Fluß eine Brücke geschlagen war, zog das Heer hinüber, aber dem Kaiser währte dies alles zu lauge. Um früher und schneller das jenseitige Ufer zu erreichen, warf er sich mit seinem Rosse in den Strom, jedoch er ward von den hochgehenden Wellen ergriffen und versank in den Fluten. Am nächsten Morgen brachte man den toten Kaiser ans Land. Eine große Trauer bemächtigte sich des ganzen Heeres. Des Nachts brannten vor den Zelten zahlreiche Fackeln, so daß das ganze Lager von ferne einem Flammenmeere glich. Als die Trauerkunde sich in Deutschland verbreitete, wollte man es nicht glauben und hoffte noch lange auf die Wiederkehr des unvergeßlichen Helden. — Nach seinem Tode sank das Kaisertum mehr und mehr von seiner Höhe herab. Zur Zeit der schwindenden alten Kaiserherrlichkeit erfaßte das deutsche Volk eine mächtige Sehnsucht nach dem entschlafenen Barbarossa, damit er die
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