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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 51

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der älteren deutschen Geschichte. 51 geworfen hatte, wurde als Sieger anerkannt. Nach dem Kampf begann die Verteilung der Preise. Diese bestanden in goldenen Arm- und Halsketten, goldenen Ringen u. s. w. Oft wurden diese köstlichen Preise von den Edeldamen selbst beschafft. So überreichte einmal eine Gräfin nach einem Turnier dem Sieger einen Kranz von zwölf goldenen Ringen, deren jeder einen hohen Wert hatte. Ebenso ließ ein Graf auf einem Turnierplatz einen silbernen Baum aufstellen, der goldene Blätter trug. Jeder Sieger durfte nun als Siegespreis ein goldenes Blatt abpflücken. Nach der Verteilung der Preise begann das Mahl. Die Damen befreiten die Ritter von der schweren Rüstung und schmückten sie mit Blumen und prächtigen Gewändern. An der Spitze der Tafel saßen die Sieger; sie eröffneten auch den Tanz. Am Abend kam das Volk von nah und fern und teilte auch durch Schmaus und Tanz die Freuden des Ritterfestes, welches in dieser Weise den Charakter eines allgemeinen Volksfestes annahm. Verfall des Rittertums. Zu den Zeiten der Hohenstaufen und der Kreuzzüge stand das Rittertum in seiner höchsten Blüte. Später sank es von seiner Höhe herab und verfiel mehr und mehr. An die Stelle edler Rittersitte trat wilde Kampfeslust und grimmige Fehde. Viele Ritter ergaben sich dem Straßenraub und brachten Elend und Jammer über Land und Volk. Als das Schießpulver den Zwecken des Krieges dienstbar gemacht wurde, verschwand das Rittertum völlig. — 2. Lehnswesen. Es ist schon erwähnt worden, daß die alten Frankenkönige, Chlodwig und seine Nachfolger, die großen Güter des Landes an ihre Diener verschenkten, sie damit belehnten. Diejenigen, denen ein solches Gut verliehen worden war, hießen Lehnsleute. (Vasallen.) Dieselben durften das Gut so lange behalten und bewirtschaften, so lange sie ihrem Könige dienten. Nach ihrem Tode fiel das Lehnsgut an die Krone zurück. — Zur Zeit der deutschen Kaiser wurden sogar Fürstentümer als Lehen verschenkt. (Barbarossa, Heinrich 1., Otto I.) Die Fürsten jener Zeit waren demnach auch nur Lehnsleute, die dem Kaiser für das empfangene Lehen zu großem Danke verpflichtet waren und diesen Dank durch treue Dienste zum Ausdruck brachten. Zur Zeit des Mittelalters und der Hohenstaufen gelangten diese Fürsten zu großer Macht. (Heinrich der Löwe.) Es gelang ihnen, sich von der Herrschaft des Kaisers völlig frei zu machen und es weiterhin dahin zu bringen, daß die Fürstenwürde auch auf die Nachkommen überging. So gab der Hohenftanfe Friedrich Ii. im Jahre 1231 ein Gesetz, welches den deutschen Lehnsfürsten die Erblichkeit ihrer Würde sicherte. —
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