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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 55

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der älteren deutschen Geschichte 55 5. Handel. Wie schon erwähnt, übten die Kreuzzüge auf den Handel einen ungemein belebenden Einfluß aus, und somit entstand auf den großen Handelsstraßen, die durch Deutschland führten, ein reger Verkehr. Da aber in den trüben Zeiten des Faustrechtes die Raubritter an den Landstraßen lauerten, so mußte der Kaufmann, der eine Reise unternehmen wollte, sich mit Waffen wohl versehen. — Er begab sich dann gewöhnlich zu Pferde nach einem großen Meßort, etwa nach Frankfurt, Lübeck u. a. und kaufte dort ein. Die erhandelten Waren wurden zu Schiff gebracht, und nun giugs der Heimat zu. Unterwegs aber waren noch mancherlei Hindernisse zu überwinden, das Schiff mußte genau so geleitet werden, daß es nirgends das Ufer berührte, sonst war die ganze Ladung dem Besitzer des Landes verfallen. Oft kam es vor, daß der Fluß noch durch ein Seil abgesperrt war, dann mußte erst ein Zoll gezahlt werden, ehe das Schiff die Weiterreise antreten konnte. An einigen Orten, den Stapelorten, wurden die Waren ausgeladen und zum Berkauf ausgestellt. Was übrig blieb, nahm der Kaufmann wieder an sich und ließ es durch Frachtwagen weiterschaffen. Diese fuhren die Heerstraßen entlang, mußten aber auch an verschiedenen Stellen Zoll, Brückengeld u. s. w. entrichten. Oft fuhren die Handelsleute, um den Zoll zu sparen, andere Straßen als die Heerstraße, doch wurde diese Übertretung des Gesetzes mit hohen Strafen geahndet. Häufig mußte man auch durch solche Gegenden reisen, wo die Straßenräuber ihr schändliches Gewerbe trieben. Um vor den Bösewichten geschützt zu sein, bat der Kaufmann den Landesherrn, ihm gegen Entrichtung einer Geldsumme sicheres Geleit durch die gefahrvollen Gegenden mitzugeben, und so ging es dann vorwärts. Endlich, oft nach langer, beschwerlicher Fahrt, kam der Kaufmann mit dem Rest seiner Waren in seiner Heimat an. — Neben dem Handel entwickelte sich auch zur Zeit des Mittelalters in erfreulicher Weise die Industrie. Es entstanden Tuch- und Leinwandfabriken, die ihre Erzeugnisse nach den entferntesten Ländern versandten. 6. Die Hansa. Um in den traurigen Zeiten des Faustrechtes die Kaufleute gegen die Überfälle der Straßenräuber zu schützen, schlossen die großen Städte Deutschlands, zunächst allerdings nur Hamburg und Lübeck, einen Bund, die deutsche Hansa genannt. Sie stellten auf gemeinschaftliche Kosten ein großes Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, welche die Handelsschiffe auf den Flüssen schützten, damit diese nicht in die Gewalt der Straßenräuber gerieten. Den Raubrittern erging es nun sehr übel. Das große Heer der Hansa zog vor die Burgen der Räuber, zerstörte dieselben und knüpfte die Frevler an dem Galgen auf. Bald
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