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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 62

1892 - Osterburg : Danehl
62 Bilder aus der älteren deutschen Geschichte. 3. Rudolf als Kriegsheld. Die deutschen Fürsten hatten Kaiser Rudolf den Eid der Treue geschworen, nur der Böhmenkönig Ottokar wollte ihm nicht huldigen. Ottokar war ein mächtiger Fürst, denn er besaß außer Böhmen die Länder Mähren, Österreich, Steiermark, Kärnthen und K^rain und hatte darum gehofft, er würde zum deutschen Kaiser gewählt werden. Als dies nicht geschehen war, erfüllte ihn großer Zorn, und er beschloß, dem neuen Kaiser, „dem armen Grafen", zu trotzen. Seine stolze Gemahlin Kunigunde bestärkte ihn in diesem Entschlüsse. Rudolf ließ dem stolzen Böhmenkönig sagen, daß er kommen möge, um ihm den Eid der Treue zu schwören; jedoch Ottokar erschien nicht. Darum wurde ihm der Krieg erklärt. Rudolf zog mit einem großen Heer vor Wien, Ottokars Hauptstadt. Nun ergriff den Ottokar Angst und Schrecken, und er bat demütig um Frieden. Er versprach alles zu thun, was der Kaiser ihm befehlen würde. Nachdem Ottokar die Kniee vor Rudolf gebeugt und ihm den Eid der Treue geschworen hatte, zog der Kaiser wieder ab. Kaum hatte Rudolf Wien verlassen, so gereuete den Ottokar die Demütigung. Bald verwandelte sich die Reue in wilden Haß, denn auch seine Gemahlin verspottete ihn. Sie verglich ihren Gemahl mit einem Maultiere, das, so lange es den Feind in der Ferne wisse, schreie und tobe, sobald es aber ihm gegenüber stehe, ihm zu Füßen sinke. Das konnte Ottokar nicht ertragen. Er brach dem Kaiser den Eid der Treue und nahm die frühere trotzige Haltung wieder au. Nun mußte Rudolf abermals gegen ihn ziehen. Auf dem Marchfelde bei Wien kam es zu einer mörderischen Schlacht (1276). Ehe der Kampf begann, kam ein Spion in Kaiser Rudolfs Lager und erbot sich, den Ottokar zu ermorden, wenn ihm Rudolf eine Belohnung in Aussicht stelle. Der Kaiser wies den Treulosen mit Unwillen von sich und bemerkte, daß, wenngleich Ottokar sein Todfeind fei, er doch nicht ehr-utxd rechtsvergeffen gegen ihn handeln könne. Bald entspann sich eine heiße Schlacht. Rudolf schwebte mehrmals in der größten Lebensgefahr. Einmal wurde ihm sogar das Pferd niedergeschossen, aber er deckte sich mit dem Schilde gegen die anstürmenden Feinde, bis man ihm ein anderes Pferd brachte, anf dem er den Kampf fortsetzte. Endlich mußte Ottokar fliehen. Auf der Flucht wurde er von zwei steiermärkischen Rittern eingeholt, von welchem der eine den Böhmenkönig mit den Worten erschlug: „Du bist der Mann, der meinen Bruder tötete!" Dieser herrliche Sieg wurde von Rudolf in Wien durch ein großes Siegesfest gefeiert,welches mit einem glänzenden Turnier abschloß. Ottokars Reich wurde nun erheblich verkleinert. Die Länder Oesterreich, Steiermark und Kärnthen erhielten die Söhne Rudolfs, während Böhmen
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