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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 109

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der brmidenburgisch-preußischeir Geschichte. 109 allen Teilen der Stadt die Verteidigung aufs beste. Jede Aufforderung Tilly's, die Stadt zu übergeben, wurde abgelehnt, weil die Magdeburger auf die Hilfe Gustav Adolfs hofften. Endlich beabsichtigte der kaiserliche General, die Belagerung aufzuheben, um wohlgerüstet und ungeschwächt dem Schwedenkönig entgegen eilen zu können; jedoch im Kriegsrat machte Pappenheim, „der Mann ohne Mitleid", den Vorschlag, noch einen Sturm zu wagen und denselben in der ersten Morgenfrühe ans-znführen, da die Bürger um diese Zeit am leichtesten zu überrumpeln seien. Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, und nun wurde der Sturm in aller Stille vorbereitet. Damit nun die Bürger zu der Überzeugung gelangten, Tilly habe die Belagerung aufgehoben, stellten sich die Feinde, als ob sie sich zurückzögen, um sich auf den Kampf mit den Schweden zu rüsten; diese List war aber nur erdacht, um die Bürger recht sorglos zu machen und sie desto sicherer ins Elend zu bringen. Als die Bürger den Abzug der Feinde bemerkten, wurden sie von großer Freude erfüllt, deuu nun hatte ja alle Angst und Not ein Ende. Sie glaubten, der Schwedenkönig sei jedenfalls nahe und brächte ihnen Hilfe. Eine große Anzahl derbürger hatte sich darum am Abend des 9. Mai zur Ruhe begeben. Die wenigen Wachen, welche ans den Schauzeu ausgestellt warnt, gaben sich auch dem Schlummer hüt; doch bald sollte ein entsetzliches Erwachen folgen. Plötzlich ertönt Kanonendonner. Die Bürger fahren erschreckt auf und eilen aus die Wälle; doch es war zu spät. Pappeuheim hatte schou die erste Schanze überstiegen und war mit einem Teil des Heeres im Vorrücken begriffen. Durch eine geheime Pforte gelang es ihm, in die Stadt zu dringen. Mit dem Rufe: „Jesus Maria!" erfüllten die ersten feindlichen Scharen die Straßen der Stadt, und nun erst wurden sich die Bürger der grausigeu Gefahr bewußt, in der sie schwebten. Die Sturmglocken läutetet:, aus Häusern lind Türmen wehten die Kriegsfahnen, und Alles griff zu den Waffen. Falkeuberg, der tapfere Held, sammelte die Bürger um sich und drang gegen Pappenheims Scharen vor, aber bald sank er, von einer Kugel getroffen, tot zu Boden. Die Scharen, jetzt des Führers beraubt, kämpften doch mit Heldenmut weiter, aber es war alles vergeblich, deuu an verschiedenen Seiten der Stadt hatten Tillys Heere einen Vorteil nach dem andern errungen. Bald überstiegen sie die letzten Schanzen, und mit dem Ruf: „All' gewonnen, all' gewonnen!" nahmen die entmenschten Horden das unglückliche Magdeburg in Besitz. Jetzt begauu das grausige Mordwerk der schrecklichen Sieger. Mit teuflischer Freude eilten die Eroberer in die Häuser, schonten weder Alter noch Geschlecht, raubten, plünderten und vernichteten dann alles,
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