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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 135

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. 135 Der linke Flügel des feindlichen Heeres ist bereits auf die Ausführung des Rückzuges bedacht, als der österreichische Oberstlieutenant v. Benken-dorf eine Lücke im preußischen Heere bemerkt. Mit Blitzesschnelle wirft er sich au der Spitze seiner Dragoner hinein, die andern Regimenter folgen, und so entsteht große Verwirrung iu den Reihen der Preußen. König Friedrich stürmt mit einer kleinen Schar gegen eine feindliche Batterie. Rechts und links sinken seine Tapferen dahin. Als er mit seinem Adjutanten allein weiter reitet, fragt ihn dieser: „Wollen denn Ew. Majestät die Batterie allein erobern?" Da erst erkennt der König den furchtbaren Ernst seiner Lage. Er sprengt auf den rechten Flügel seines Heeres zu und befiehlt den Rückzug. — Am Tage nach dieser Schlacht saß der König auf einer umgestürzten Brunnenröhre unweit eines böhmischen Dorfes. Mit tiefem Schmerze sah er die gelichteten Reihen seiner Krieger vorüberziehen. Als er den Rest der geliebten Garde erblickte, rief er aus: „Kinder, ihr habt heute einen recht schlimmen Tag gehabt! Laßt's gut fein, ich werde alles alles wieder gut machen!" Wenige Tage nach der Schlacht erhielt der König die Trauerkunde von dem Tode der geliebten Mutter. Ihr war stets um den geliebten Sohn bange gewesen, und nun hatte die Schreckenskunde von seiner Niederlage bei Kollin ihr das Herz gebrochen. Dagegen jubelten die Feinde Friedrichs, als sie von seiner Niederlage hörten. Von allen Seiten zogen sie herbei, um über den geschlagenen König herzufallen und fein Reich zu teilen. Jetzt aber raffte sich der so tief Gebeugte wieder auf. Er erscheint wieder als der alte Heldenkönig mit dem unerschrockenen Blicke und dem festen Mute. Friedrich suchte jetzt alles aufzubieten, um die Folgen dieser Niederlage so schnell wie möglich zu verwischen. Rotzbach. Zunächst wandte er sich gegen die übermütigen Franzosen, die von Westen heranzogen und schon die Saale überschritten hatten. Friedrich traf sie bei Roßbach in der großen Ebene, wo einst Gustav Adolf gefallen war. Als die Franzosen das kleine Preußenheer erblickten, fingen sie an zu spotten und meinten in ihrem Hochmut, daß es gar nicht ehrenvoll fei, mit einem so kleinen Heere einen Kamps einzugehen. Sie wollten demselben aber die Ehre angedeihen lassen, um es, wie sie hofften, gefangen zu nehmen und mit ihrem König nach Paris zu führen. Währenb sich die Franzosen berartigen Siegeshoffnungen Hingaben, bezog Friedrich mit feinem Heer in der Nähe des Dorfes Roßbach ein Lager. Die Soldaten nahmen ihre Felbkeffel hervor nnb kochten, und Friedrich fetzte sich mit seinen Offizieren zur Tafel. Es schien, als ob tiefster Friebe herrsche. Die Franzosen jubelten und hielten das Thun Friebrichs für einen Akt bumpfer Ver-
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