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1. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 143

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. 143 wollte, daß keine Handbreit Boden im Lande unbenutzt bleiben sollte. Große Verdienste erwarb sich Friedrich um die Entwässerung des Oderbruchs, eines sumpfigen Landstrichs zwischen Frankfurt o/D. und Oderberg. Das war bisher eine öde, menschenleere Gegend gewesen; furchtbare Überschwemmungen hatten dieselbe fast in eine Wüstenei verwandelt; jedoch Friedrich ließ große Deiche und Gräben ziehen und entwässerte das sumpfige Land. In einigen Jahren war das Riesenwerk vollbracht und auf diese Weise eine Fläche von 225 000 Morgen ackerbaufähiges Land gewonnen. Nun zog Friedrich Ansiedler aus allen Teilen Deutschlands herbei, welche durch ihren Fleiß und ihre Tüchtigkeit dieses neu geschaffene Ackerland in ein wahres Paradies umschufen. Als Friedrich später diesen gesegneten Landstrich sah, rief er freudig aus: „Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert!" Auch andere lvüste Strecken erfuhren durch des Königs Anleitung eine völlige Umwandlung, wodurch sie für den Ackerbau geeignet wurden; so sind der Finerbrnch bei Ziesar und der Drömliug in der Altmark für den Anbau umgeschaffeu worden. — Wie segensreich die Fürsorge des Königs für den Ackerbau gewesen ist, geht aus dem Umstande hervor, daß während der Regierung Friedrichs 400 000 Morgen Landes urbar gemacht und 500 neue Dörfer gegründet worden sind. — Handel und Verkehr. Friedrich der Große war auch darauf bedacht, Handel und Verkehr in seinem Lande zu fördern. Zu diesem Zwecke suchte er die Verbindungen zwischen den an Flüssen gelegenen großen Städten durch Anlage von Kanälen bequemer zu gestalten, was' für die Preise der Waren von großer Bedeutung war. So ließ er den Plauenschen Kanal bauen, der die Havel mit der Elbe verbindet, auf welche Weise der Wasserweg zwischen Brandenburg und Magdeburg um 20 Meilen verkürzt wurde; ebenso schuf der Finowkanal zwischen Oder und Spree einen bequemen Wasserweg, welcher Berlin mit Stettin verband und 48 Meilen kürzer war als der frühere; auch Weichsel und Oder wurden durch einen Kanal, den Bromberger Kanal, verbunden, durch welchen sich der Handel Preußens und Pommerns bedeutend hob. — Mit der Hebung des Handels stand die Förderung des Gewerbes und der Industrie in engster Beziehung. Während der Regierung Friedrichs wurden viele Fabriken angelegt, deren Erzeugnisse zunächst dem eigenen Lande zu gute kommen sollten. Um eine Einfuhr fremder Waren nach seinem Lande möglichst zu verhüten, wurden dieselben mit hohen Eingangszöllen belegt. — Im Lande blühte die Baumwoll-, Leinwand- und Wollindustrie; die erste Porzellanfabrik wurde in Berlin errichtet, und bald konnte das ganze Land die schönen Erzeugnisse der-
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