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1. Das Alterthum - S. 48

1874 - Paderborn : Schöningh
— 48 — Dieser besiegte ihn vollständig, 604. Nebucadnezar, welcher noch in demselben Jahre zur Regierung gelangte, beeilte sich nach dem Siege über die Aegypter, die westlichen Länder in Besitz zu nehmen, welche früher von der assyrischen Herrschaft abhängig gewesen waren. Er unterwarf Phönizien, aber Inseltyrus widerstand ihm trotz einer 13jährigen Einschliessung und ergab sich nur auf vertragsmässige Bedingungen. Die Völker im Süden Palästinas, die Edomiter, Moabiter und Ammoniter ergaben sich ohne Schwertstreich. Auch Jerusalem wurde nach anderthalbjähriger Belagerung genommen, 586. Das Reich Juda wurde aufgelöst; die vornehmsten Juden wurden nach Babylon entführt, und Babylonier wurden nach Palästina gesandt. Das babylonische Reich hatte jetzt seine weiteste Ausdehnung erreicht; es umfasste ausser Babylonien noch Mesopotamien, Syrien, Palästina und Phönizien. Nebucadnezar glänzte nicht blos durch seine Eroberungen, sondern auch durch Werke des Friedens. Er legte zu Ehren seiner medi-schen Gemahlin (Amytis) die hängenden Gärten am Euphrat an, baute den verfallenen Tempel des Bel wieder auf und verband den Euphrat und Tigris durch den Königskanal. Unter seiner Regierung wurde wahrscheinlich auch zum Schutze gegen die Meder die sogenannte medische Mauer erbaut und das gewaltige Wasserbecken am Euphrat ausgegraben, dessen Anlage Herodot der Nitocris, vielleicht einem ägyptischen Nebenweibe des Königs, zuschreibt. Bei Nebucadnezars Tode (561) folgte ihm sein Sohn Evil-merodach, welcher nach einer zweijährigen tyrannischen Regierung durch seinen Schwager (Neriglissar) gestürzt wurde. Als dieser mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes (Labosoar-chad) nach vierjähriger Regierung starb, erhoben die Babylonier aus ihrer Mitte den Nabonetus, 555.*) Nach siebenzehn- *) Herodot nennt diesen Herrscher Labynetos. Aber der Name Nabonetus wird durch den astronomischen Kanon, durch die Inschrift von Bisitun, welche ihn Nabunita nennt, und durch die Inschrift auf einem Ziegel des Belosthurmes bezeugt. Im Buche Daniel heisst der letzte König der Babylonier, unter dem Babylon von den Persern erobert ward, Belsazar, welcher ein Sohn des Nebucadnezar genannt wird. I
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