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1. Das Alterthum - S. 67

1874 - Paderborn : Schöningh
— 67 — dem gesellschaftlichen Verkehr nicht ausgeschlossen. Die Abbildungen an den Wänden der Tempel und Paläste beweisen, dass das Familienleben ein vertrauliches und der strenge Aegypter den Genüssen der Geselligkeit nicht abhold war. 3. Die Wissenschaften. Unter diesen wurde besonders die Mathematik und die .Astronomie von den Aegyptern schon in so «früher Zeit betrieben, dass sie in diesem Zweige des Wissens als die Lehrer der alten Welt erscheinen. Auf die Geometrie führte besonders das Bedürfniss hin, nach der jährlichen Nilüberschwemmung die Grenzen der Aecker wieder genau zu bestimmen. Ebenso wurde das Studium der Astronomie durch die gleichmässige Wiederkehr der Nilanschwellung begünstigt, welche schon früh zu einer genauen Berechnung des Jahres nöthigte. Noch in späterer Zeit war der Ruhm der ägyptischen Astronomen so gross, dass Julius Cäsar mit der Anfertigung des julischen Kalenders einen alexandri-nischen Astronomen, Sosigenes, beauftragte. Die Aegypter waren die ersten, welche die Dauer des Jahres auf 365 Tage berechneten. Sie erkannten auch schon, dass diese Berechnung mangelhaft sei und in 4 Jahren einen Fehler von einem Tage, in 40 Jahren von 10 und in 1460 Jahren von 365 Tagen ergebe. Diese Zeit von 1460 Jahren, nach deren Verlauf das Sonnenjahr wieder mit der Jahresrechnung stimmt und der Frühlingsaufgang des Siriusgestirns (Sothis) wieder auf das frühere Datum zurückfiel, nannten sie Sothisperiode. Indess wird dieser Periode erst im dritten Jahrhundert nach Christus Erwähnung gethan. — Auch in der Arzneikunde besassen die Aegypter bereits ausgezeichnete Kenntnisse. Ihre Schrift war ebenso eigenthiimlich wie ihre Religion. Die Schriftart war eine dreifache: a. Die Hieroglyphenschrift. In dieser wurde der darzustellende Gegenstand zunächst unmittelbar durch Abbildung bezeichnet. So stellt ein Kreis mit einem Punkte in der Mitte die Sonne, ein Halbmond den Mond dar. Da sich aber manche Begriffe auf diese Art nicht wohl ausdrücken Hessen, so zeichnete man das Bild von Gegenständen, die an den Begriff erinnerten. So bedeuten zwei bewaffnete Arme eine Schlacht, ein Paar Augen das Sehen, ein Löwenkopf die Tapferkeit, ein schreitender Vogel eine 5*
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