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1. Das Alterthum - S. 215

1874 - Paderborn : Schöningh
— 215 — Epaminondas ist ausgezeichnet als Mensch, Feldherr und Staatsmann. Er war in den Grundsätzen der pythagoreischen Philosophie erzogen und besass eine vielseitige Bildung. Der pythagoreischen Lehre gemäss hielt er die Freundschaft für das herrlichste Gut des Lebens, und seine Verbindung mit Pelopidas war ein inniger Herzensbund. Auch für die Kunst war er begeistert. Er schmückte seine Vaterstadt mit Meisterwerken des Praxiteles und Scopas und pflegte zu sagen, nicht eher sei Theben die erste Stadt in Griechenland, als bis die Propylaeen am Fusse der Cadmea ständen. Als Feldherr ist er ausgezeichnet durch neue Erfindungen in der Taktik, besonders durch die Anwendung der schiefen Schlachtordnung. Als Staatsmann zeigte er einen weitschauenden Blick. Er erfasste im Verlaufe des spartanischen Krieges den Gedanken, den Thebanern die Leitung der griechischen Angelegenheiten zu sichern, ohne die Verfassungen der einzelnen Staaten anzutasten. Dadurch gab er zuerst in grossem Massstabe das Beispiel einer Politik, die nicht in den engen Grenzen städtischer Parteirücksichten beschlossen war, und bahnte so die Zeit des Hellenismus an, in der hellenische Bildung als ein vom Geburtsorte unabhängiger Besitz angesehen wurde. Daher galt denn auch Epaminondas als ein leuchtendes Vorbild edler vaterländischer Gesinnung für die kommenden Geschlechter. Vierter Abschnitt. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedonier. 362—338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii.*) §. 82. Der Pindus und der Haemus schliessen die grösseren Stromgebiete im nördlichen Griechenland ein: die Thäler des Haliacmons und Axius, desnestus und Hebrus und in der Mitte das Thal des Strymons. Da diese Flüsse sämmt-lich in das aegaeische Meer münden, so war das Land hauptsächlich auf dieser Seite den Einflüssen der Kultur eröffnet. So sehr auch die einzelnen Flussthäler getrennt sind, so werden sie doch dadurch wieder vereinigt, dass alle macedonischen Gewässer sich in eine Bucht, den thermaischen Meerbusen, ergiessen, während umgekehrt die thracischen Flüsse in unvereinten Parallelthälern strömen. Die vorspringende Halbinsel des Landes mit dem thermaischen, toronaischen, sin-gitischen und strymonischen Meerbusen und den Land- *) 0. Abel, Makedonien vor K. Philipp. 1847. — Flathe, Gesch. Makedoniens. 2 Bde. 1832.
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