1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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C. Römische Geschichte.
Geographische Übersicht Des Alten Italiens.
(Siehe Kiepert, Atlas antiquus, Tab. Vii, Vili u. Ix.)
Italia wird zuerst seit der Mitte des 3. Jahrhunderts vor
Chr. als Gesammtnanie gebraucht von dem gröfseren, vom Apennin
durchzogenen Theile der Halbinsel bis zum Macra und Rubicon.
Bis zu den Alpen wird Italia als Name der ganzen Halbinsel
wissenschaftlich zuerst von Polybius (um 150) gebraucht, officiell
und politisch erst seit Augustus. Es zerfällt in Ober-Italien, Mittel-
Italien und Unter-Italien.
I. ©imir-Italieii, durchströmt vom Padus (Po) und von dem
Athesis oder Aiägis (Adige, Etsch), mit den Seen Lacus Vcrbänus
(Lago maggiore), Lacus Larius (L. di Como) und Lacus Benäcus
(L. di Garda), umfasst folgende drei, vor Augustus politisch nicht
zu Italien gerechnete Landschaften: 1) Liguria: Vercellae (Vercelli),
Taurasia, später Augusta Taurinorum (Torino, Turin), Genua
(Genöva); 2) Gallia cisalpina, auch genannt togata, im Gegensalz
zu dem Gallia bracata genannten transalpinischen Gallien, durch
den Padus (Po) geschieden in: a) Gallia transpadana: Comum(Como),
Mediolanum (Milano, Mailand), Ticinum (Pavia) am Ticinus, Neben-
fluss des Po; Cremona am Po, Mantua am Mincius, Nebenfluss des
Po, nahe dabei das Dorf Andes, Geburtsort des Vergilius. Verona
am Athesis, b) Gallia cispadana: Placentia (Piacenza) am Einfluss
der Trebia in den Padus, Mutina (Modöna), Parma, Bonoma
(Bologna), Ravenna, im Altcrthume ein Seehafen. 3) Venetia: Pa-
tavium (Padua), Geburtsort des Livius, Aquileia.
Ii. In Miltel-Italieu, zwischen den Flüsschen Macra und
Rubicon im N., Silärus und Frento im S., unterscheidet man ge-
wöhnlich sechs Landschaften: Etruria, Latium, Campania, am Mare
Tyrrhenum oder Inférmi; Umbria, Picenum, Samnium, am Mare
Adriaiìcum oder Sup'érum. Der von N. nach S. fliefsende Tiber
macht die Grenze zwischen Etrurien auf dem rechten, Umbrien
Und Latium auf dem linken Ufer. Indessen wird der Name Sani-
nium richtiger auf die südliche Binnenlandschaft Mittel-Italiens
beschränkt, so dass dann die den Samnitern und Piccntcrn stamm-
verwandten sabellischen Völker geographisch eine eigene, siebente
Gruppe bilden, von der die Gebiete der Vestiner, Marrminer und