1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Vierte Periode, Dritter Mithridatischer Krieg. 165
vor Chr.
69. Schlacht bei Tigranocerta,
nimmt diese Stadt ein und zieht dann gegen beide nun
vereinigte Könige. Lucullus erzwingt durch ein zweites glückliches
Treffen (68) den Uebergang über den Euphrat, den er zum zweiten
Male hier in seinem Öberlnuf1 überschreitet, marschirt durch die
armenische Hochebene auf Artaxata, die Residenz des Tigranes, zu,
wird aber lange bevor er dieselbe erreicht4 durch eine Meuterei seiner
Soldaten (P. Clodius, Schwager des Lucullus) gezwungen, den Rück-
zug über den Tigris nach Mesopotamien aazutreten. Tigranes folgt
ihm. Lucullus nimmt Nisibis mit Sturm, muss aber, um eine ab-
goschnitteno Heeresabtheilung zu retten, auf das rechte Ufer des
Euphrat zurück. Unterdessen rückt Mithridates wieder in Pontus
ein und schlägt eine römischo Truppe unter Triarius bei Ziela.
Neue Meutereien im Heere des Lucullus, der zugleich die Nachricht
erhält, dass er in Rom verleumdet und abberufen und der Consul
Manius Acilvus Glabrio mit der Kriegführung betraut worden ist
(67). Glabrio kommt nach Asien, übernimmt aber bei den schwierigen
Verhältnissen den Oberbefehl nicht. Lucullus führt das römische
Heer in einem meisterhaften Rückzuge nach Kleinasien zurück.
Als Mithridates nicht nur ganz Pontus wiedererobert, sondern
auch Bithynicn und Kappadocxcn zu plündern beginnt, wird auf
den Verschlag des Tribunen Manilius (Ciceros Rede pro imperio
Cn. Pompei oder pro lege Manilia)
66. Cn. Pompeius mit dem unbeschränkten Oberbefehl in Asien
betraut. Unfreundliche Zusammenkunft des Lucullus
und Pompeius in Danala (in Galatien). Nach Abschluss eines
Bündnisses mit den Pa/rthern, denen er Mesopotamien zusichert, be-
ginnt Pompeius thollweise mit neuen Truppen den Feldzug, vertreibt
den Mithridates aus Pontus und schlägt ihn in der
66. Nächtlichen Schlacht in der Nähe des Euphrat am Lykos
(Jcschil Irmak), bei dem späteren Nikopolis in Klein-
wmenien. Von Tigranes verlassen, flüchtet Mithridates nach Kolchis,
i onipeius folgt ihm bis zum Phasis, geht dann zurück nach Armemsn,
1 Siehe Kiepert, Atlas antiqxms, Tab. Iii.
1 Der zweite Sieg des Lucullus hatte also nicht statt bei Arta-
Xaia> vergl. Mommsen, Hämische Geschichte Iii, 6. Aull., S. 75.