1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Völkerwanderung, Westgotlionreich.
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415—419. Walja. Dieser tritt zw Honorius in ein Vertragsverhältnis
und kämpft für die Römer gegen Vandalen, Alanen und
Sueven. Ihm wird das südliche Gallien unter römischer
Hoheit abgetreten. Walja ist der Gründer des
415-507. Tolosanischen Westgothenreichs mit dor Haupt-
stadt Tolosa (Toulouse), das bald unabhängig wird.1
429. König Genserich führt d. Vandalen u. Thoile dor Alanen nach
Afrika, wohin ihn der römische Statthalter Bonifacius
eingeladen hatte.“ Dieser war von Aetius bei Placidia,
der Mutter und Vormünderin des Kaisers Valenti-
nian Iii., verleumdet und des Verraths beschuldigt
worden. Bonifacius, mit der Placidia ausgesöhnt, kämpft
vergeblich gegen Genserich, der nach einem kurzen
Frieden (435) mit den Römern Karthago erobert (439).
499—534. Vandalenreich in Afrika, Hauptstadt Karthago.
(S. Augustinus, Bischof von Hippo Regius.)
440. Die Vandalen, die sich eine bedeutende Seemacht gegründet
hatten, plündern mit ihren Flotten die Küsten von
Sicilien und Unter-Italien.
443. Die Burgunder siedeln sich an der oberen Rhöne und an
der Saönc an, die Alamannen breiten sich über die
römische Provinz Germania superior aus, die von ihnen
den Namen Klsass erhält, u. besetzen aufserdem einen
Theil der Schweiz, östlich von den burgundischen Landen.
449. Die schon länger als Seeräuber an den Küsten der Nord-
see ausgebreiteton Angeln und Sachsen, welche Sitze an
flandrischen Küste (litus Saxonicum) hatten, werden von den
pritten nach Zurückziehung der römischen Legionen aus Britannien
ffegen die räuberischen Stämme der nördlichen Gebirge (Pikten und
»koten) zu Hülfe gerufen. Die Sachsen und Angeln setzen (nach der
^age unter den Führern Ilcngist und llorsa) nach Britannien über
und gründen dort nach einander 8 Staaten: Kent, Sussex, Wessex,
Pssex, Ostangcln, Mer eia, l)eira, Bernicia; die beiden letzteren
1 Vgl. Dahn, die Könige der Germanen, Abthl. V.
3 Bios wird indess von der neueren Forschung bestritten.