1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Mittlere Geschichte, Vierte Periode.
1316. Bestätigung der Beichsunmittelbarjceit der Waldstätte durch
König Ludwig. (Während des 14. und 15. Jahrhunderts
werden die von den Landleuten immer mehr geschmälerten Rechte
der klösterlichen Grundherrschaften überall mit Geld abgelöst. Rasche
Vergröfserung des Bundes der Eidgenossen, in den ein Gebiet nach
dem andern eintritt und den Territorialherren entzogen wird. Am
Ende des 15. Jahrhunderts ist Oesterreich ganz aus den Ländern
südlich vom Rheine verdrängt. Schon seit 1340 wird kein lteichs-
landvogt mehr in den Waldstätten erwähnt, die bei der Schwäche
der Reichsgewalt bald unabhängige Republiken werden, so dass die
im Westfälischen Frieden (1648) ausgesprochene Unabhängigkeit
dor Schweiz nur die rechtliche Anerkennung eines längst bestehen-
den, faktischen Zustandes ist.
1322. Schlacht bei Ampfing, unweit Mühldorf. Friedrich von
Oesterreich geschlagen und gefangen (Schweppermann).
1324. Ludwig gibt die durch das Aussterben der Ascanier er-
ledigte Mark Brandenburg seinem Sohne Ludwig, mit
dem er später Margarethe Maultasch, die Erbiii von
Tyrol und Kärnthen, vermählt.
1325. Friedrich wird gegen Verzichtleistung auf den Thron in
Freiheit gesetzt, stellt sich wieder als Gefangener, von
Ludwig als Mitregent angenommen, stirbt 1330.
1327—1330. Ludwigs Römerzug. Er wird in Rom von seinem Gegen-
papst Nicolaus V. gekrönt.
Der Kurverein zu Rense (1338) erklärt jeden rechtmäfaig
gewählten deutschen König auch ohne päpstliche Krö-
nung für den römischen Kaiser.
Ludwigs gewaltthätigos Verfahren zur Vergröfserung seiner Haus-
macht bewirkt ein Jahr vor seinem Tode die Wahl Karls, Sohnes
des Königs Johann von Böhmen (f 1346 in der Schlacht bei Crecy).
Karl wird erst nach Ludwigs Tode allgemein anerkannt.
1347—1437. Luxemburgisch-Böhmische Kaiser.
1347—1378. Karl Iv.,
ein nicht ritterlicher, doch staatskluger, überall schlau
berechnender Fürst, gelehrt (hat in Paris und Bologna stüdirt, spricht
und schreibt böhmisch, deutsch, lateinisch, französisch, italienisch).